Tierschutzpartei sieht kritische Haltungsbedingungen bei exotischen Reptilien

Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beschloss dank eines Antrags der Tierschutzpartei vor einigen Monaten ein Wildtierzirkus-Verbot auf städtischen Flächen. Insbesondere aus Gründen der öffentlichen Sicherheit, aber auch um das Thema Tierschutz zu forcieren. Aber was ist mit Reptilien?

Bei der Reptilienshow „Terratopia“ am Museumshafen werden aktuell wilde Tiere wie Kaimane und Pythons zur Belustigung der Zuschauer ausgestellt. Die öffentliche Sicherheit kann hier nicht gewährleistet werden, so schätzt Marvin M. Medau von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz die Rahmenbedingungen kritisch ein. Sandy Preusche, ebenfalls von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz, sieht die Haltungsbedingungen der Tiere als weder artgerecht noch tierschutzkonform an. Die jetzigen Bedingungen sorgen dafür, dass die Tiere leiden. Das Greifswalder Veterinäramt musste bereits einschreiten, weiß sie aus sicherer Quelle.

„Wanderaustellungen mit lebenden Tieren sind schon schwierig genug. Auch nur halbwegs artgerechte, oder auch nur tierschutzgerechte Bedingungen zu schaffen, ist ein Aufwand, den man mit Eintrittsgeldern nicht hinbekommen kann. Bei den am Museumshafen gezeigten teilweise sehr exotischen Tieren mit äußerst speziellen Bedürfnissen, ist es nahezu unmöglich.“ So lautet das Urteil von Sandy Preusche, die sich seit vielen Jahren mit dem Thema Reptilien intensiv beschäftigt.

In dieser Ausstellung sind Tiere zu sehen, die mitunter krank sind, Deformierungen haben oder völlig apathisch und dehydriert in Ecken liegen. Und dies in Terrarien, welche nicht nur sehr spartanisch eingerichtet, sondern auch noch viel zu klein sind. Tierarten, die Einzelgänger sind, werden in Gruppen gehalten, was zu Unterdrückung, Verletzungen der schwächeren Tiere und dadurch zu frühem Tod führt. Dies ist unverantwortlich, so resümiert Sandy Preusche.

Wir begrüßen, dass das Veterinäramt bereits ein Auge darauf hat, damit zumindest die schlimmsten Mängel beseitigt werden!

Manche Tiere sind übrigens nicht mal korrekt „beschriftet“. Wer sich wirklich über diese Tiere informieren möchte, findet viele Internetforen in denen sich kompetente Liebhaber der jeweiligen Tierart austauschen! Information zur artgerechten Haltung sucht man bei dieser Ausstellung leider völlig vergebens.

Diese Ausstellung sollte man aus den genannten Gründen weder besuchen, noch in irgendeiner anderen Form unterstützen.

Bericht der Ostsee-Zeitung dazu: https://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Greifswald-Schlechte-Haltungsbedingungen-bei-Reptilienshow