Trabrennsport: Acht Monate Haft für Eugenio S., der sein Pferd zu Tode prügelte

Am 30.04.2015 hat ein Gericht in Palma de Mallorca den Pferdebesitzer Eugenio S. zu acht Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. Außerdem erteilte ihm der Richter ein dreijähriges Berufsverbot mit Tieren.

Der Angeklagte hatte am 30.12.2012 nach einer Rennniederlage seines Pferdes Sorky massiv auf den Kopf des Pferdes eingeschlagen, bis es zu Boden fiel und an einem Genickbruch verstarb.

Dieses Gewaltverbrechen an Pferd Sorky sorgt öffentlich für Empörung an den kaltblütigen Methoden im Trabrennsport.

Gemessen an den ethischen Grundsätzen ist nicht nur der Besitzer und Mörder des Pferdes Sorky ein Täter, der hinter Gitter gehört, um zur Einsicht zu gelangen, sondern jeder einzelne, der Pferde für dieses grausame Wettspiel des Pferderennsports einsetzt und züchtet. Allein das unsensible Einsetzen von Peitschen und anderer Ausrüstungsgegenstände wie Zungenbänder und Scheuklappen sind ein erheblicher Missbrauch an Pferden.

In Deutschland sterben jährlich dutzende sogenannter Rennpferde an den Folgen ihres Einsatzes auf Rennbahnen an Beinbrüchen, Erschöpfung und Lungenbluten. Weitestgehend im Dunklen bleibt in Deutschland immer noch die Zahl der gezüchteten Rennpferde, die ausselektiert und geschlachtet werden.

In Australien haben verdeckte Tierschutzaktivisten heimlich Videoaufnahmen in einem Schlachthof in Melbourne gedreht, die zeigen, wie ausselektierten Rennpferden mit einem Gewehr in den Kopf geschossen wird. Kenner der australischen Rennsportindustrie gehen davon aus, dass in diesem Land jährlich mehr als 10.000 gezüchtete Rennpferde, die für den Sport unbrauchbar und zu langsam sind, geschlachtet und zu Pferdefleisch verarbeitet werden.

Es ist ganz sicher ein großer gesellschaftlicher Fortschritt, dass ein Gericht auf Mallorca einen Pferdebesitzer, der sein Pferd wegen einer Niederlage brutal zu Tode prügelte, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt hat. Doch leider hat die weltweite Justiz noch nicht erkannt, dass jeder, der den Reit- und Rennsport aktiv und mit Berechnung betreibt, ein Pferdeschänder und Straftäter ist.

Das Geld, welches Zuschauer durch das Setzen auf ein Siegerpferd gewinnen, ist Blutgeld.

Quellen: Mallorca Magazin, ABC News Australia