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Trächtige Kühe im Schlachthof

Tausende ungeborene Kälber ersticken qualvoll

Das ARD-Politikmagazin „Report Mainz“ filmte einen Tag lang auf einem der größten Rinderschlachthöfe des Tönnies-Konzerns in Wilhelmshafen. Gefilmt wurde die Schlachtung von 70 Milchkühen. Die Sendung wurde gestern, am 14.07.2015, ausgestrahlt; die Bilder im Video sind nur schwer zu ertragen!

O-Ton Report Mainz: „Viele Kühe sind abgemagert, manche haben Verletzungen, offene Wunden. Darunter ist auch an diesem Tag eine trächtige Kuh, wir können beobachten wie das Jungtier aus den Eingeweiden seiner Mutter herausgeschnitten wird. Es ist über viele Minuten im Mutterleib erstickt, ein qualvoller Tod. Veterinäre und Tierschützer prangern diesen Missstand seit Jahren an. Bisher hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt abgewiegelt, auf die EU verwiesen.“

Dank Report Mainz kündigt jetzt Christian Schmidt ein schnelles Verbot dieser Praxis an: „Es ist absolut inakzeptabel, dass trächtige Rinder geschlachtet werden. Deswegen wollen und müssen wir etwas dagegen tun. Ich denke, dass diese Frage europäisch geregelt werden muss und dass wir national mit unseren Instrumenten beides tun müssen. Ich möchte, dass wir so bald wie möglich diese Praxis beenden.“

Die Bundestierärztekammer schätzt, dass jedes Jahr bis zu 180.000 trächtige Kühe geschlachtet werden.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz fordert ein umgehendes Verbot der Schlachtung von schwangeren Kühen! Unser Umgang mit den sogenannten „Nutz“-tieren ist erbärmlich und katastrophal, der ein sofortiges Eingreifen der politischen Verantwortlichen auf gesetzlicher Ebene erforderlich macht!

Der Tierarzt, Tierrechtler und Bundesvorstandsmitglied Dr. Peter Zimmer dazu: „Die Reportage zeigt, was wir Tierärzte schon lange wissen: Die Zustände in der so genannten modernen Fleisch- und Milchindustrie sind unerträglich, völlig inakzeptabel und nicht vereinbar mit den heutigen moralischen Vorstellungen der Gesellschaft. Da wir das Tierleid verurteilen und nicht dulden wollen, jedoch diese Zustände sich nicht im wesentlichen verbessern lassen, bleibt uns am Schluss nur noch das eine übrig – den völligen Verzicht von Lebensmitteln tierischen Ursprungs!“