Transport ALLER Tiere nach Russland stoppen!

Gesellschaftliche Ablehnung, pandemiebedingte Exportprobleme, die afrikanische Schweinepest und viele weitere Ursachen bringen die Wirtschaft und damit die Regierung seit einiger Zeit endlich zu einem Umdenken hinsichtlich der grausamen und in den meisten Fällen tierschutzwidrigen Tiertransporte.

++ Tiertransporte nach Russland untersagt, Küken sollen weiterhin transportiert werden ++

Vor einigen Wochen hatte Niedersachsen die Genehmigung von Tiertransporten aufgrund des Kriegsgeschehens in und durch betroffene Staaten untersagt. Aktuellen Meldungen zufolge sollen nun aber wohl Transporte von Küken dennoch weiter stattfinden! Weil Geflügel in der Aufzählung nicht extra aufgeführt ist – dabei wurde „übersehen“, dass Wirbeltiere allgemein genannt sind, worunter Küken ja auch zählen.

Diese Entscheidung wird auf Widerstand stoßen: Es sind bereits Demonstrationen von Tierrechtsaktivist:innen angemeldet und das Verständnis für die Entscheidung können auch wir an dieser Stelle ganz und gar nicht nachvollziehen.

++ Wirtschaft am Laufen halten, trotz Gefahr für Menschen und Tiere ++

Hunderttausende sogenannter Eintagsküken werden jedes Jahr aus dem niedersächsischen Landkreis Ammerland nach Russland transportiert, um dort gemästet zu werden. Die Masthuhnproduktion ist mit Abstand der größte Teilsektor der Geflügelfleisch-Erzeugungskette. Wieder einmal wird hier der Profit über den Schutz von Menschen und Tieren gestellt.

Der Deutsche Bundestag hatte im Jahr 2019 das Verbot beschlossen, dass ab Anfang des Jahres 2022 mit dem massenhaften Töten männlicher Küken Schluss sein soll, im Tierschutzgesetz wurde folgende Ergänzung getroffen: „Es ist verboten, Küken von Haushühnern der Art gallus gallus zu töten. Und zwar gültig ab 1. Januar 2022, ausgenommen für Maßnahmen bei Tierseuchen oder für Tierversuche“. Die Lösung scheint nun zu sein, die männlichen Küken einfach ins Ausland zu exportieren, quasi: aus den Augen aus dem Sinn.

Wir fordern Niedersachsen auf, auch die Transporte von Küken sofort zu stoppen und das Verbot dementsprechend anzupassen.

Wir fordern außerdem ein EU-weites, einheitliches Verbot des Kükentötens. Es darf nicht sein, dass Menschen und Tiere in Gefahr gebracht werden, nur damit dieser enorm schwere Wirtschaftszweig, der ohnehin seit Langem zum Scheitern verurteilt ist, erhalten bleiben kann.

Und selbst mit Kükentötungsverbot: Die Tiere erwartet ein Leben in Leid und Qual und nach wie vor werden sie wie Konsumprodukte behandelt. Der einzig konsequente Weg, dieses Leid zu beenden, ist es, auf den Konsum von Eiern und Geflügel zu verzichten.