Für Eier und Milch muss doch kein Tier sterben?!

Immer wieder liest man in den sozialen Medien: „Für Eier und Milch muss doch kein Tier sterben.“
Aber leider sterben für Milch und Eier sehr viele – sogar ggf. ähnlich viele Tiere wie für Fleisch. – Lies hier die Wahrheit über vegetarische Ernährung:
Fakten, die Du vielleicht noch nicht wusstest …

🐄 Kühe:

Sie sind bekanntlich Säugetiere (wie wir Menschen auch) und müssen daher ein Kalb gebären, damit sie Milch „produzieren“. Kuhmilch ist also eigentlich von Natur aus die Muttermilch für die Kälber. Daher müssen Kühe jährlich künstlich besamt werden, um kontinuierlich Milch zu „geben“.vegetarismus-toetet-kalb-iglu

Da die Kälber aber die Milch ihrer Mütter nicht trinken sollen, weil die Milch für Menschen verwendet werden soll, werden die Kälber kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Diese leiden unter der Trennung von ihrem Kind, das sie – wie wir Menschen – neun Monate lang in sich getragen haben, sehr und rufen oft noch tagelang nach ihm. Auch für die neugeborenen Kälber bedeutet die frühe Trennung natürlich großen Stress. Sie werden dann oft in sogenannte Kälber-Iglus ganz allein weggesperrt – ohne direkten Kontakt zu anderen Kälbern oder ihrer Mutter.
Die männlichen Kälber werden in der Regel schon mit 5–8 Monaten getötet, damit sie möglichst wenig Kosten verursachen oder gemästet und mit ca. 18–24 Monaten in oft sehr langen Tiertransporten (z. T. wochenlang auf Schiffen in Drittländer) transportiert und dann geschlachtet. (Daher kommt das billige Rind- bzw. Kalbfleisch.)

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Die weiblichen Kälber werden (mit Milch-Ersatz) aufgezogen und ebenso wie ihre Mütter in der „Milchindustrie“ im grausamen Kreislauf aus Zwangsbesamung, Geburt, Wegnahme des Kalbes und Melken ausgebeutet.
Dazu wurden die Kühe auf immer größere Milchmengen gezüchtet, wodurch ihre Euter immer größer geworden sind. Dadurch haben die Kühe oft gesundheitliche Probleme wie entzündete Euter (Mastitis) u. a. Infolgedessen befindet sich auch oft Eiter in der Milch. (Ein Liter Milch darf bis zu 400.000.000 somatische Zellen enthalten.)

Die Kühe aus der „Milchindustrie“ werden im Durchschnitt schon mit 4–5 Jahren geschlachtet, weil sie nicht mehr „lukrativ“ genug sind. – Unter natürlichen Bedingungen hingegen können Rinder 20–30 Jahre alt werden.

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Und dazu kommt, dass immer noch viele Rinder (mindestens 10 Prozent) in Anbindehaltung gehalten werden (darunter allein in Deutschland auch ca. 420.000 „Milchkühe“), d. h. diese Tiere dürfen nie oder nur einige Wochen im Jahr aus dem Stall raus. Ansonsten sind sie an einer Stelle fest fixiert, sodass sie sich nicht einmal umdrehen, geschweige denn sich am Rücken lecken oder herumlaufen können.

🐓 Hühner:

Aus Eiern schlüpften logischerweise ca. 50 % männliche und 50 % weibliche Küken. Die Hähne sind aber für die „Eierindustrie“ nutzlos.

Daher durften bis 2021 die männlichen Küken in Deutschland lebendig geschreddert oder vergast werden. (Das waren jährlich 45 Millionen sogenannter „Eintagsküken“ – über 126.000 Tiere täglich.) Und auch, wenn diese schreckliche Praxis in Deutschland nun verboten ist, werden ja immer noch zu viele männliche Küken „produziert“. Diese werden hierzulande dann meist 5–6 Wochen gemästet und danach geschlachtet. – Hier kann man dann überlegen, ob dies wirklich besser für die Tiere ist, als wenn sie direkt nach der Geburt getötet werden.

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Außerdem werden in vielen anderen Ländern noch immer Küken lebendig geschreddert oder vergast. Und die Eier aus diesen „Produktionsbedingungen“ landen auch in deutschen Supermarktregalen sowie oft auch z. B. in Kuchen, Nudeln und anderen Produkten mit Ei, da die Kükentötung nicht deklariert werden muss.

Auch Bio-Eintagsküken werden – z. B. in der Schweiz – ebenso getötet.
Weltweit werden immer noch mindestens 2,5 Milliarden „Eintagsküken“ jährlich getötet. Das sind fast 7 Millionen pro Tag!
(Schätzungen gehen sogar von 4–7 Milliarden männlicher Küken aus, die weltweit jährlich getötet werden.)

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Die weiblichen Hühner wurden so gezüchtet, dass sie fast jeden Tag ein Ei legen, worunter ihre Körper sehr leiden, denn von Natur aus würden sie nur ca. 20 Eier im Jahr zur Fortpflanzung legen (Wildhühner). Durch den anstrengenden Prozess der ständigen „Eierproduktion“ wird ihr Körper schnell ausgezehrt, verliert viel Calcium, wodurch 85–97 % aller sogenannten „Legehennen“ unter Brustbein- und anderen Knochenbrüchen leiden (die nicht behandelt werden, da dies viel zu teuer wäre).

Außerdem leiden die Hühner oft unter schmerzhaften Eileiterentzündungen oder Kloakenvorfall und werden in viel zu engen Ställen zusammengepfercht, was u. a. zu Federpicken führt.
Sie werden dann mit ca. 16–18 Monaten geschlachtet, wenn die „Eierproduktion“ nachlässt. Normalerweise können Hühner aber bis zu 15 Jahre alt werden.vegetarismus-toetet-huehner-mast
Und die Hühner, die für „Chicken-Nuggets“ etc. gemästet werden, leiden oft unter Herz-Kreislauf-Problemen und Skelettdeformationen, da sie durch Mastfutter viel zu schnell zunehmen müssen.

➡️ Du siehst also:

Sowohl direkt (unerwünschte männliche Kälber und Küken werden nach kurzer Zeit getötet) als auch indirekt (durch das Züchten auf möglichst effektive Milch- und Eier“produktion“) sterben unzählige Hühner und Rinder.
Davon abgesehen leiden sie in ihrem kurzen Leben durch die unnatürliche Züchtung auf möglichst hohe „Produktion“ und unter den nicht artgerechten Haltungsbedingungen. Dies betrifft auch Bio-Tiere (die übrigens alle im gleichen Schlachthaus landen – wo es bei bis zu 44 % der Tötungen zu Fehlbetäubungen kommt).
Allein nur in Deutschland werden jedes Jahr ca. 660 Millionen Hühner geschlachtet und ca. 3,4 Millionen vegetarismus-toetet-kuh-tiertransportRinder. – Rechne Dir gerne selbst aus, wie viele davon ihren gewaltsamen Tod bei vollem Bewusstsein erleiden müssen.

Kälber und Küken werden oft als „Abfallprodukt“ angesehen – und auch so behandelt. Die heutigen Rinder und Hühner sind Qualzuchten, welche nur ein sehr kurzes, leidvolles Leben bis hin zu einem gewaltvollen Tod haben (oder vorher schon durch unbehandelte Leiden oder auf dem Weg zum Schlachthof sterben).

Eine artgerechte Haltung von Tieren in der „Nahrungsmittelindustrie“ ist nicht möglich, da dies ein Widerspruch in sich ist – und aus finanziellen sowie platztechnischen Gründen schlicht nicht möglich ist.
Rinder und Hühner sind sehr soziale Tiere, die gerne in kleinen Gruppenleben, sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern wollen, Platz und Auslauf brauchen, Angst und Freude empfinden … Sie sollten, genauso wie alle anderen Tiere, ein Leben um ihrer selbst willen führen können und nicht ausgebeutet werden!vegetarismus-toetet-kueken-tot

Das beschönigende Bild von vegetarischen Lebensmitteln (oft auch durch die Werbung geprägt) steht in krassen Gegensatz zur Realität. – Die Tiere, die in der Milch- und Eierindustrie leiden, erfahren ebensolche Qualen wie die Tiere in der Fleischindustrie.

Es ist daher wichtig, sich bewusst zu machen, dass auch oder gerade der Verzehr von Milch- und Eier“produkten“ das Leiden und den Tod von zahlreichen Tieren unterstützt.

Wenn Du schon vegetarisch lebst, dann zeigt das, dass Du Dir Gedanken gemacht hast und Du etwas verändern willst und ist somit schon ein Schritt in die richtige Richtung.vegetarismus-toetet-kalb-schubkarre

 

vegetarismus-toetet-go-veganWenn wir aber wirklich etwas dazu beitragen wollen, dass weniger Tiere leiden, ist die vegane Ernährung der konsequenteste, logischste und beste ethische Weg! Menschen sind Omnivoren, d. h. sie können alles essen, müssen es aber nicht.
Wer sich rein pflanzlich ernährt, kann sogar gesünder leben als jemand, der Fleisch, Fisch, Eier und/oder Milch, also „Produkte“ aus oder von Tieren konsumiert, da viele der sogenannten Zivilisationskrankheiten vom Verzehr tierlicher „Produkte“ herrühren. Auch für das Klima, also unser aller Zukunft ist eine rein pflanzliche Ernährung das Beste, u.a. da sie die Umwelt schont.
Zum Glück gibt es inzwischen unzählige vegane Alternativen auch im Supermarkt, sodass man nicht auf den gewohnten Geschmack verzichten muss und damit viele Tierleben retten kann! 🌱

 

 

(Danke an https://weanimals.org/ für die Bilder, die dem Leiden der Tiere ein Gesicht geben.)