„Veggie-Tag“ – Lobenswerter Vorstoß kommt schlecht an…

„Bevormundung, Diktatur, Gutmenschen, Zwangsbeglückung, moralischer Thron, Grundrechte, Tugendterror… Bullshit Bingo!“ oder „Der Deutsche lässt sich sein Schweinehack für 1,99 Euro nicht nehmen.“ oder „Soweit kommt es noch, dass die grünen Gouvernanten und selbsternannten Welterzieher den Kantinen vorschreiben, welches Essen sie anzubieten haben. Unglaublich!“ (Gepostete Kommentare bei Zeitonline)

Die Reaktion über den lobenswerten Vorstoß von Bündnis 90/Die Grünen, dass Kantinen einmal pro Woche ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte anbieten sollen, war deutlich: Ein Sturm der Entrüstung schlug ihnen entgegen. „Die Grünen wollen uns das Fleisch verbieten!“, so war auch in Deutschlands größter Boulevard-Zeitung BILD – der „Meinungsmacher der Nation“ – zu lesen.

Die Ablehnung des neuen „Wahlkampfthemas“ auf den „Veggie-Tag“ dürfte den Grünen mehr als ungelegen kommen, geht es doch bei der Bundestagswahl um jede einzelne Wählerstimme. Aber so neu ist das Thema ja gar nicht, denn unsere Partei forderte die Einführung eines „Vegi-Tages“ bereits 2009.

Seltsam ist die Tatsache, dass die Presse hinsichtlich unserer Forderung 2009 keine Notiz nahm. Wir wären sogar für Negativ-Schlagzeilen dankbar gewesen, wäre dies doch wenigstens ein deutliches Zeichen, dass unsere Presse auch wirklich alle Parteien – so wie dies in einer Demokratie sein sollte – hin und wieder zu Wort kommen lässt, anstatt den Fokus nur auf die Etablierten zu richten.

Fazit: Auch wenn Mitgefühl wählbar ist (Partei Mensch Umwelt Tierschutz), dürfte bis zum Ende der Ausbeutung der Tiere durch Menschenhand noch ein unendlich langer und steiniger Weg vor uns liegen. Wir brauchen einen sehr langen Atem – und den haben wir…