Verfassungsrang des Tierschutzes umsetzen – rheinland-pfälzischen Jagdgesetz-Entwurf zurückweisen

Einen letzten Versuch unternahmen wir am 4. Juni 2025 um die rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten (unsere Ministerpräsident war natürlich im Verteiler enthalten), zur Ablehnung des tierfeindlichen Jagdgesetzentwurfes zu bewegen:

Sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete,

Sie werden in absehbarer Zeit über den Gesetzentwurf für ein neues Jagdrecht in Rheinland-Pfalz abstimmen. Wir bitten Sie: Verweigern Sie Ihre Zustimmung.

Sie und Umweltministerin Eder wurden und werden ausführlich beraten: Von Waldbesitzern, von Viehhaltern, von Jagdverbänden, von Jägern im Ministerium und von Jagdveranstaltern. Deren Wünsche verkörpert auch der tierfeindliche, geänderte zweite Gesetz-Entwurf. „Wald vor Wild“ ist der völlig inakzeptable Versuch, Tiere mit ihrem Leben für die Verfehlungen deutscher Forstpolitik und menschengemachten Klimawandel bezahlen zu lassen.

Den Wunsch, nein: das Recht auf ein angstfreies Leben für unsere Wildtiere und auf einen gewaltlosen Tod verkörpert der Entwurf NICHT:

– Der Jagdgesetz-Entwurf lässt durch die legale Bejagung einzelner Tierarten das ganze Jahr über alle Tiere ganzjährig in Angst und Schrecken, im Kriegszustand leben: INAKZEPTABEL!

– Der Jagdgesetz-Entwurf lässt die unbeschreiblichen Barbareien von Fallenjagd und Baujagd weiterhin zu (mit Sachkundenachweis für das Ermorden von Tierbabys und ganzen Familien, welch Perversion!), ebenso die Füchse folternden Schliefenanlagen. INAKZEPTABEL!

– Der Jagdgesetz-Entwurf lässt weiterhin Tiere umbringen, die überhaupt nicht auf dem menschlichen Speiseplan stehen und deren Tod durch Jagd aus wildbiologischer Sicht und zur Nahrungssicherung der Bevölkerung völlig unsinnig ist: Die Jagd auf Füchse zum Beispiel, seit vielen Jahren in Luxemburg komplett verboten, soll hier im angrenzenden Rheinland-Pfalz erlaubt bleiben? Wie rückständig wollen Sie sein?

Lassen Sie uns daran erinnern – wie auch in juristischen Gutachten nachzulesen – daß Wildtiere weder dem Waldbesitzer noch dem Jagdpächter gehören. Niemand hat das Recht, ihnen nach dem Leben zu trachten!

Es gibt für Wildtiere nach dem bisherigen Willen früherer Landtage keinerlei Ruhe und Sicherheit, um ihre Nahrung zu suchen, auszuruhen, ihre Kinder großzuziehen. Längst hat sich jede Jagd als ineffektiv in Bezug auf Populationskontrolle herausgestellt, sie schafft nur unsägliches Leid und dient ausschließlich der Befriedigung niedrigster Beweggründe einer 0,4prozentigen Bevölkerungsminderheit – sowie dem Wahn einzelner Politiker:innen, durch das Ermorden von Tieren die jahrzehntelagen Fehler deutscher Forstpolitik zu beheben. Und dann sollen durch Sie auch noch die geschützten Wölfe ins Jagdrecht übernommen werden – das EU-Verfahren war illegal, das Ansinnen an Sie ist INAKZEPTABEL!

80 Prozent der Bundesbürger wünschen von der Politik, das heißt von Ihnen, MEHR Tierschutz: Beenden Sie das Grauen in unseren Wäldern und auf unseren Wiesen, respektieren Sie Tierschutzgesetz und Grundgesetz-Artikel 20 a: Wenden Sie sich aus Anstand und mit Gerechtigkeitssinn gegen die Barbarei der Jagd und weisen Sie den Gesetz-Entwurf, der wehrloses Leben den monetären Interessen von Waldbesitzern, Viehzüchtern und jenen unter 0,4 Prozent der Bevölkerung, die eine kranke Lust am Töten antreibt, unterordnet, als inakzeptabel zurück.

Machen Sie stattdessen Rheinland-Pfalz zu einem Land, in dem Tierleben geschützt wird, in dem die Bürgerinnen und Bürger Natur und alle darin Lebenden wieder erleben können, beginnen Sie mit einem Verbot der Jagd auf Prädatoren, mit einer Jagdzeit, die nur noch zwei Monate im Herbst beträgt, mit einem kompletten Jagdverbot im Biosphärenreservat und Naturparks.

Für alle Tiere und für alle Rheinland-Pfälzer, denen Tierleben etwas gilt, Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Gruß,

PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ, Tierschutzpartei
Landesverband Rheinland-Pfalz

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