Onlineportale sind ein beliebter Verkaufsort für Tiere. Leider haben nun auch viele Vermehrer:innen TikTok und Meta für sich entdeckt. Hier finden sich seit längerem Livestreams, wo Welpen und Kitten verkauft werden. Teils aber auch Qualzuchten, wie Scottish Fold Kitten. Wir warnen eindringlich davor euch auf diesen Portalen Tiere zu kaufen.
Eigentlich ist der Verkauf von lebenden Tieren in den Handlungsrichtlinien von Facebook und Instagram verboten, das ist leider bei TikTok nicht so. Doch auch die Verbote hindern viele nicht unter gewissen Hashtags ihre Welpen oder Kitten zu verkaufen. Das „ansprechende“ und perfide bei TikTok sind die Livevideos, denn da holen sich die Verkäufer:innen die meisten Likes und Interessent:innen ab. Es ist ja total süß live mit den Welpen und Kitten zu sprechen. So werde potentielle Käufer:innen gelockt und achten dann nicht auf Warnzeichen.
Wer bei Vermehrer:innen oder auf diesen Portalen kauft, legt meist viel Geld auf den Tisch für eine gesundheitliche „Wundertüte“, denn die Kitten bzw. Welpen wurden nicht auf mögliche genetische Erkrankungen untersucht. Meistens sind die Tiere auch nicht geimpft, entwurmt und kastriert. Auch die Angaben „reinrassig“ ohne Stammbaum ist schlichtweg Betrug. Viele sind dann schon als Welpen/Kitten krank, haben Darmparasiten oder vielleicht sogar genetische Erkrankungen.
Hier also von uns ein paar Tipps zum Umgang mit solchen Posts.
Worauf ist zu achten:
- Angaben wie „reinrassig“, aber kein Stammbaum
- unbeabsichtigte Würfe von unkastrierten Tieren
- Abgabe schon ab der 8. Woche oder früher (Viele Kitten z. B. werden da „entwöhnt“ und können schon mit festen Futter gefüttert werden. Ab da beginnen sie leider zu teuer für die Vermehrer:innen zu werden.)
Was ist zu tun:
Macht Screenshots von dem Account, der die Tiere anbietet. Wichtig ist, dass der Accountname zu sehen ist. Bei TikTok könnt ihr den Link zum Account kopieren, das geht bei Instagram und Facebook auch.
Ihr könnt auch als vermeintliche Interessent:innen Kontakt aufnehmen, um zu erfahren, wo die Anbieter:innen wohnen. Versucht so viele Infos wie möglich zu ziehen und leitet dann alle Informationen an die Polizei und das Veterinäramt weiter.
Nur den Account zu melden, ist zwar gut, aber teilweise wenig hilfreich, weil oftmals nichts passiert oder die Anbieter:innen dann einfach den Accountnamen wechseln.
Seid ihr unsicher, benutzt die Suchfunktion von Google, ob es sich bei der angebotenen Rasse um eine Qualzucht handelt.
Hier ein paar Qualzuchtrassen:
- Scottish Fold (werden auch gerne als BKH verkauft)
- Manx
- Munchkin
- Japanese Bobtail
- Nacktkatzen ohne Schnurrhaare
- TeaCup Hunde (Zwergspitz)
- Mops
- Widderkanninchen
Bei Facebook gibt es viele Gruppen, die auch illegal Tiere verkaufen und vermehren. Da könnt ihr auch Teilnehmer:innen werden und Beiträge den Behörden melden.
Lasst euch nicht von den Behörden abschrecken und bleibt hartnäckig, denn es gibt nicht überall eine „SOKO Tierschutz“, wo Mitarbeiter:innen vom Veterinäramt täglich das Internet durchsuchen.
Und ganz wichtig:
Bitte keine Tiere über Social Media, Ebay etc. kaufen, denn Tiere sind keine Sachen. Adoptiert lieber Tiere aus dem Tierschutz.
So hart das auch klingt: Nur, wenn Vermehrer:innen auf den Tieren sitzen bleiben, wird das Geschäft aufhören. Wir wissen, dass es einem das Herz bricht zu wissen, dass diese Tiere zurückbleiben, aber jede vermeintliche Rettung eines Tieres von Vermehrer:innen trägt dazu bei, dass die Tiere weiterhin verpaart werden. Auch hier gilt, je höher die Nachfrage, desto mehr Vermehrer:innen wird es geben.