https://www.boell.de/de/2018/01/10/fleischatlas-2018-rezepte-fuer-eine-bessere-tierhaltung

Vortrag am 18.04.2018 im Pfaffengut Plauen „Der Fleischatlas“

Ein Bericht von J. Wunderlich vom LV Sachsen

„Es ist schon schlimm, wenn man in einer 66.000 Einwohnerstadt wie Plauen gerade mal 20 Leutchen dazu bewegen kann, sich Gedanken zu machen und Infos zu holen, wie das auf unserem Planeten weitergehen soll! Immerhin wurde diese Veranstaltung in der Freien Presse angekündigt.

Hatte ich am Anfang der Veranstaltung schnell den Eindruck, im falschen Film zu sein, da es nur darum zu gehen schien, wie man „Nutztiere“ besser bewirtschaften kann/soll, so kam Frau Sonnig vom BUND Sachsen doch sehr bald zu der Problematik der „Nutztier“-haltung. Ich musste sie schon bewundern, das sie, sich gleich am Anfang als Vegetarierin bekennend, über so ein Thema reden zu können. Später verriet sie gar, seit 3 Jahren vegan zu leben. Aber das war sicher der Grund, dass die anschließende Diskussion wenigstens in recht friedlichen Bahnen verlief.

Eine Wortmeldung fand ich wirklich bemerkenswert. Wenn man immer wieder fordert, Schulklassen zur Besichtigung von KZ-Gedenkstätten zu verpflichten, wäre es doch auch gut, Schulen zum Besuch von Schlachthäusern und Massentierfabriken zu bewegen.

Auch die Politik wurde in die Pflicht genommen, in ihrer Subventionspolitik stärker die „Bio“-Landwirtschaft zu fördern, weil viele Betriebe an Finanzproblemen zugrunde gehen.

Aber einhellig war wohl die Meinung vorhanden, dass sich an der Politik wohl auf lange Sicht kaum etwas ändern wird. Tierwohllabel, die vom niedrigsten zum höchsten Label Schweinen statt 0,75 m² „satte“ 1,3 m² bieten, lassen keinen anderen Schluss zu. Auch Artensterben, Gülleverseuchung, Monokulturen, Flächenverbrauch … alles geht den Politikern irgendwie am A*** vorbei.

Und die Verbraucher schieben alle diese Probleme auf die Politiker, obwohl sie es mit ihrem Verbrauchsverhalten selbst in der Hand haben hier etwas zu ändern! Dagegen fängt man sich in den sozialen Medien mit seiner ökologischen und tierfreundlichen Einstellung auch noch Beschimpfungen und Beleidigungen ein.

Schade, dass diese Bestandsaufnahmen eher zu Pessimismus verleiden.“