Weltpremiere des Films „End of Meat“ am 26.08. in Berlin

Stellv. Generalsekretär Martin Buschmann vor Ort.

Wie sähe unsere Welt aus, wenn Menschen kein Fleisch mehr essen würden?

Vorstellung des Films

Der Filmemacher Marc Pierschel nähert sich dieser Überlegung auf mehreren Pfaden. Wissenschaftler, Aktivisten und Philosophen zeigen in seiner Dokumentation „The End Of Meat – Eine Welt ohne Fleisch“, dass Veganismus nicht bloß als Lifestyle-Entscheidung abgetan werden sollte. Der Film zeichnet ein Bild der globalen Fleischwirtschaft und macht deutlich, welchen Einfluss diese auf die Umwelt hat. Beleuchtet werden auch ethische Aspekte des Verzehrs und des Verzichts, darüber hinaus gibt es kleine Geschichten wie die zweier Kanadier und ihres Hausschweins. Auf diese Weise entstehen Bestandsaufnahmen und Prognosen, die zwar keine finalen Antworten für die Zukunft liefern, aber vielleicht die Gedanken der Zuschauer zum Thema fleischloser Kost beeinflussen. Bei der Weltpremiere am 26.08. im Babylon-Kino in Berlin war nicht nur der Regisseur, sondern auch die Hauptpersonen der Beteiligten der Dokumentation anwesend.

Einen Vorgeschmack zum Film gibt es hier.

Tags darauf folgte die Konferenz zum Film in Berlin Neukölln. Auch hier war eine Auswahl der Hauptbeteiligten direkt vor Ort und haben über ihr Spezialthema referiert: Hilal Sezgin, Dr. Marco Springmann, Dr. Mark Post, Steve Jenkins und Derek Walter, Marcel Sebastian sowie der bekannte Philosoph Richard David Precht.

Prof. Dr. Mark Post gilt als Pionier der Cultured Meat Bewegung. 2013 präsentierte er in London den ersten im Labor gewachsenen Rindfleischburger. Bei einem zurzeit wachsenden Fleischkonsum von jährlich weltweit 17% werden die Ressourcen bald nicht mehr ausreichen. Daher ist das „Fleisch aus der Petrischale“ für die kommenden Jahre eine Lösung. Die Massentierhaltung würde komplett aussterben, da man mit wenigen Stammzellen 10.000 kg Fleisch herstellen kann.

Es sei utopisch, dass sich 95% der Weltbevölkerung plötzlich vegan ernähren. Vor allem steigt der Fleischkonsum in China und Indien immens. Das In-Vitro Fleisch wird zukünftig gesünder, keim- und Cholesterinfrei sein. In ca. fünf Jahren wird es diese Alternative zum heutigen Tierleidfleisch geben.

Richard David Precht steht ebenfalls hinter dieser Forschung. Er wies darauf hin, dass der Mensch Fleisch essen kann, der heutige Konsum allerdings völlig Artenfremd ist. Ein kultureller Wandel sei im Gange und stehe dem „das haben wir schon immer so gemacht“ entgegen. Philosophische Fragen wie „Was ist ein natürlicher Umgang mit Tieren“ und „ist unser Bild vom Tier eine kulturelle Fantasie“ rundeten seinen Vortrag ab.

„Der Verbrauch von Ressourcen und der bereits fortschreitende Klimawandel wird die Situation des heutigen Fleischverbrauches einfach nicht mehr tragen“ kommentiert Martin Buschmann (Stellv. Generalsekretär). „Hier in Berlin wurden Wege aufgezeigt, die eine Lösung bedeuten könnten. Ich kann jedem nur empfehlen, sich den Film ‚End of Meat‘ anzusehen“ resümiert Buschmann.