Welttierschutztag 04. Oktober 2011

Dem eigenen Leben eine neue Richtung geben…

Dieser wichtige Gedenktag ist auch für die Partei Mensch Umwelt Tierschutz Anlass, hinsichtlich des Umgangs des Menschen mit den Tieren Bilanz zu ziehen. Wie sieht es damit in der Bundesrepublik aus? Seit ihrem Antritt im Jahr 2009 hat die schwarz-gelbe Regierung auf dem Gebiet des Tierschutzes ausschließlich Negativposten vorzuweisen. So gibt es bisher auf dem Gebiet der „Nutz“tier-Haltung keine Fortschritte. Nach wie vor werden Hennen und Puten die Schnäbel beschnitten, den Ferkeln werden durch unbetäubte Kastration massive Schmerzen zugefügt, sog. Mastkaninchen müssen weiterhin in viel zu engen Käfigen ihr Leben fristen.

Einziger Lichtblick: Der perfiden Absicht von Frau Aigner & Co., die Hennen bis zum Jahr 2035 weiterhin der drangvollen Enge in Käfigen auszusetzen, hat der neu zusammengesetzte Bundesrat einen Riegel vorgeschoben. Welch peinliches Armutszeugnis für eine Landwirtschaftsministerin, die nicht Lobbyisten das Wort reden, sondern sich für das Wohl der Tiere einsetzen sollte!

Ein Skandal ist die Ausweitung von Tierversuchen um eine Million in den letzten Jahren auf mehr als 2,8 Millionen Tiere. Neue Heilsversprechen der Tierausbeuter, durch gentechnische Versuche an Tieren bestehe Aussicht, menschlichen Krankheiten zu begegnen, haben Konjunktur – und dienen doch nur dem Profit. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei die Politik, die sich bei der Vergabe von Forschungsgeldern nicht lange lumpen lässt. Dabei spricht für sich, dass tierversuchsfreie Forschungsmethoden nach wie vor ein Schattendasein führen!

Die Liste der notwendigen Änderungen auf dem Gebiet Tierschutz / Tierrechte ist lang: Das nur scheinbare Tier“schutz“gesetz muss dringend grundlegend geändert werden, ist es doch aufgrund der geradezu zynischen Ausnahmeregelungen in Wahrheit ein Tiernutzgesetz. Besonders fatal ist, dass diese sich sogar auf das Schächten erstrecken. Es ist höchste Zeit, dass dieser Paragraf entfällt! Überfällig ist auch das Streichen der durch nichts zu rechtfertigenden Privilegien für die Jäger!

Dem seit 2002 als Staatsziel im Grundgesetz verankerten Tierschutz-Paragrafen ist endlich – durch die Genehmigung der Verbandsklage für seriöse Tierschutzorganisationen – die Möglichkeit der Anwendung bei kritischen Auseinandersetzungen mit der sog. Forschungsfreiheit zu geben.

Der Mensch hat die Wahl: Entweder er schlägt sich auf die Seite derer, die die Wehrlosigkeit unserer Mitlebewesen ausnutzen und sie ausbeuten, oder er übernimmt ein Stück Verantwortung und tut ihnen Gutes.

Wir laden dazu ein, sich uns anzuschließen, um gemeinsam für die Rechte der Tiere und ebenso für eine lebenswerte Umwelt zu kämpfen. Jeder Einzelne kann zum Beispiel durch sein Konsumverhalten (weniger oder, besser noch, gar kein Fleisch auf dem Teller) dazu beitragen, dass der Klimawandel nicht zur Klimakatastrophe ausufert. Man tut gut daran, den heutigen Welttierschutztag zum Anlass zu nehmen, auch dem eigenen Leben eine neue Richtung zu geben!