Wenn die Insekten sterben

Sobald der Sommer zurückgekehrt ist, empfehlen ich Ihnen einen gemütlichen Sonntagsspaziergang durch Wald und Flur. Wenn Sie dabei ein paar Schmetterlinge flattern sehen, genießen Sie den friedlichen Anblick! Nachfolgenden Generationen könnte das nicht mehr vergönnt sein.

In Deutschland sind bereits 41% der Schmetterlinge ausgestorben oder bestandsgefährdet. Auch ein Viertel der Grillen- und Heuschreckenarten sind vom Aussterben bedroht. Seit 1990 hat die Biomasse der Insekten in deutschen Naturschutzgebieten um unfassbare 76% abgenommen (Untersuchungsergebnis von 2017). An manchen Orten sind sogar nur noch 20% übrig. Jedes Jahr nimmt die Gesamtmasse der Insekten weltweit um 2,5% ab – geht es so weiter, gibt es in 100 Jahren keine Insekten mehr.

Das dramatische Massensterben wird verursacht durch den Verlust von Lebensraum. In der industriellen Landwirtschaft ist kein Platz für Natur und Insekten. Der ungezügelte Einsatz von Dünger und Pestiziden vernichtet nicht nur Schädlinge sondern trifft genauso hart Schmetterlinge, Wildbienen und andere Begleitfauna der Landwirtschaft.

Wenn aber die Insekten fehlen, dann gehen auch die Bestände von Vögeln zurück. Fledermäuse sind ebenfalls direkt betroffen. Ein Dominoeffekt setzt ein, beispielsweise werden Pflanzen nicht mehr ausreichen bestäubt. Das gesamte Ökosystem gerät ins Wanken.

„Unsere Bundesregierung ist sich der Tragweite dieser Katastrophe offensichtlich nicht bewusst,“ ärgert sich Martin Buschmann. „Wir brauchen schnellstens ein flächendeckendes Insektenmonitoring, um Daten zu erheben und gezielte Gegenmaßnahmen einleiten zu können.“

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz fordert eine drastische Einschränkung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft. Dazu muss sowohl in Berlin als auch in Brüssel ein konkreter Zeitplan mit verbindlichen Zielen verabschiedet werden. Nur so können wir unsere Umwelt vor dem Kollaps bewahren.