Wenn die Zeit sich nicht zurückdrehen lässt… – Wer tröstet die bedauernswerten Kraftwerksbetreiber?

Wenn das nicht eine gute Nachricht ist für alle, denen das Klima und damit das Wohl der Umwelt und ihrer Bewohner am Herzen liegt! Die großen Kraftwerksbetreiber Eon, RWE und EnBW kündigen die Stilllegung von Gas- und Kohlekraftwerken an. Wie es heißt, stehen Dutzende dieser Energie-Dinosaurier vor dem vorübergehenden oder dauerhaften Aus.

„Schuld“ ist die Energiewende: Die Betreiber jammern, dass sie nun mit ihren Gas- und Kohlekraftwerken rote Zahlen schreiben. Unter der Hand wird allerdings gemutmaßt, dass möglicherweise neue Subventionen „erklagt“ werden sollen. Aber bei den Entscheidungsträgern für deren Vergabe wird ja hoffentlich inzwischen mehr Vernunft eingekehrt sein, sodass davon Abstand genommen wird.

Die Ära, in der Ängste geschürt wurden, das Licht ginge aus, wenn Atomkraftwerke abgeschaltet würden, ist endgültig vorbei. Die schrittweise Stilllegung der Klima- und Umweltschädlichen Steinkohlekraftwerke dürfte ebenfalls nicht zu einer Energieverknappung führen. „Die Versorgungssicherheit ist nicht gefährdet“, betonte eine Sprecherin der Bundesnetzagentur.

An Beispielen, wie und wo die Kraftwerksbetreiber aus dem Gas-Kohle-Geschäft aussteigen wollen, mangelt es nicht. So zieht sich z. B. Eon aus der Produktion des Steinkohlekraftwerks Kiel zurück. RWE prüft in einem aufwendigen Verfahren, wo Kapazitäten verringert werden können. Und EnBW in Karlsruhe kündigte kürzlich die Stilllegung von vier Kraftwerksblöcken an.

Zum Verdruss der Verlierer der Energiewende hat sich aufgrund des großen Angebots erneuerbarer Energien der Börsenpreis für Strom derart stark verringert, dass sich vor allem Gas-, aber auch Kohlekraftwerke nicht mehr rentieren. Und es zeigt sich nun auch, dass hier und da in alter Manier auf falsche Pferde gesetzt wurde: So rechnet z. B. der „Stadtwerkeverbund Trianel“ für das erste komplette Betriebsjahr 2014 des neuen Steinkohlekraftwerks in Lünen/Westfalen mit ca. 100 Millionen Euro Verlust.

Zwar soll man nicht den Tag vor dem Abend loben, aber es besteht nach all diesen Entwicklungen die begründete Hoffnung, dass man in puncto Energiewende zu einem nicht unerheblichen Teil über den Berg ist!