Einkaufswagen, Kiste gefüllt mit Müll und Unrat am Rande des Gehsteiges

Wenn Müll zum gravierenden Problem für Mensch, Umwelt und Tier wird

Tod im Glas

Wir unterstützen selbstverständlich die Petition „Verbieten Sie den Verkauf von Plastikbesteck und –geschirr. Bitte unterschreiben!

Dazu eine wahre Begebenheit von Sabine Jedzig aus der Bundesgeschäftsstelle, die im allgemeinen Zusammenhang mit dem Verpackungsmüll steht, der im Alltag bei jedem*r mehr oder weniger anfällt.

Wie Sie sehen, enthält die Petition ein Bild, was mich an meine erst kürzlich selbst gemachte Erfahrung irgendwie erinnert. Auch wenn man die Menge des Mülls auf dem Bild mit meiner Müllansammlung absolut nicht vergleichen kann, ist es mir trotzdem ein Bedürfnis zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit Abfallstoffen aufzurufen.

Dieses Foto erinnert mich lebhaft an meinen kleinen selbstverursachten Glasmüllberg auf meinem Grundstück. Blicken wir zurück. Der für Altglas vorgesehene Behälter, der immer an der gleichen Stelle im Hof steht, war randvoll. Es lag hoher Schnee und es war eisig kalt und ich hatte keine Lust – aus den genannten Gründen – den übervollen Behälter zur öffentlichen Sammelstation zu bringen und auszuleeren. Also tat ich aus Faulheit das, was ich im Nachhinein nicht hätte tun sollen. Weitere leere Flaschen und Gläser legte ich kreuz und quer gedankenlos neben den Behälter ab und der Berg an Altglas wuchs in die Höhe und beträchtlich in die Breite. Bei einigen Gläsern hatte ich die Schraubverschlüsse bereits entfernt; manche Gläser waren sauber, einige Gläser enthielten wenige Reste von Speisen. Das Winterwetter tat sein übrigens und so legte sich nach und nach eine Decke aus glänzenden Schnee über den Glasberg, was der Ansicht zu Gute kam. Ganz nach dem Motto: Alles weg und vergessen.

Anfang dieser Woche, es schneite nicht mehr, die Kälte ließ nach, Tauwetter setzte ein, wurde mein Kreuz und Quer – Glasberg wieder sichtbar und ich war gezwungen diese wenig ansehnliche Ecke im Hof aufzuräumen. Ich machte mich also ans Werk und sammelte alle Gläser und Flaschen ein, die sich um den Behälter getürmt hatten. Dabei machte ich eine traurige Entdeckung, die mir als mitfühlender Mensch und Tierfreund sehr weh tat und ich fühlte mich schlagartig schuldig, weil ich den selbstfabrizierten Glasberg zu verantworten hatte.

Ich hob ein Glas auf, was so schräg verkeilt zwischen anderen Gläsern lag. Im Glas und auf dem Boden waren einwenig Reste von Marmelade oder eines Aufstriches, und darauf, womit ich nicht gerechnet hatte, lag eine kleine leblose Maus. In diesem Moment wurde mir bitter bewusst, dass große und kleine Müllberge, egal zu welcher Jahreszeit und an welchem Ort der Welt auch immer, zur tödlichen Falle für kleine Tiere wie Mäuse, Käfer, Kriechtiere und Insekten werden können. Die scheinbar hungrige Maus kam zwar in das Glas hinein und dankbar schleckte sie bestimmt am Rest der Speise, aber sie konnte nicht mehr herausklettern, weil das Glas steil schräg nach oben lag und die Innenseite rutschig und glatt war. Über den Todeskampf, den sie geführt haben musste, will ich gar nicht erst nachdenken. Oder sie ist erfroren bei den eisigen Temperaturen, die in den vergangenen Wochen bei uns vorherrschten.

Zurück nun zur Petition. Wenn ich mir also das Foto anschaue, dann wird schnell klar, dass viele leere Flaschen, Dosen, Gläser und Plastikabfall in der Natur liegend mit großer Gewissheit zur Todesfalle für sämtliche Kleintiere werden können. Ich denke, das, was man am eigenen Leib selbst zu spüren bekommt, macht achtsamer gegenüber dem, was man tut und nachdenklich, was Menschen so verursachen. Deshalb habe ich Ihnen auch diese lehrreiche Begebenheit erzählen müssen, damit Ihnen nicht das selbe passiert, wie mir und wir einen geschärften Blick für das bekommen, was an Abfall in den Städten so rumliegt.

Bitte unterschreiben Sie die Petition und achten Sie darauf, niemals Müll, egal welcher Art, achtlos in der Natur wegzuschmeißen; was Sie als Leser*in unserer Seite sowieso nicht tun, denke ich mal. Und machen Sie bitte nicht denselben Fehler wie ich; aus Bequemlichkeit oder sonst irgendeinem Grund einen eigenen Müll-“berg“ im Hof oder Garten anwachsen zu lassen.

Denn: Jedes noch so kleine Leben hat es nicht verdient, durch unsere Unachtsamkeit qualvoll zu sterben.

Abschließend noch eine kleine Auswahl von ein paar frischen Müll-Impressionen aus der über 3,5 Millionen Einwohnerstadt Berlin: aufgenommen in den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg am vergangenen Wochenende, die meinen Eindruck laut einer aktuellen Meldung vom 31.01.2017 „Illegaler Müll auf den Straßen kostet Berlin Millionen Euro“ – nachhaltig bestätigen.

Fazit: Müll und Unrat in den Städten sehen nicht nur unschön aus, sondern erinnern auch daran, dass achtlos Weggeworfenes zur tödlichen oder verletzbaren Falle für allerlei Tiere werden kann. Hinzukommt, dass wir als Erwachsene kein gutes Beispiel für unsere Kinder abgeben, wenn wir Müll einfach so auf der Straße stellen oder einfach fallen lassen.

Ihre / eure BGSt. / 02.02.2017

Plastik im Meer – Den Meerestieren geht es richtig schlecht und wir sind schuld!

Die Liste der Tiere, die am menschlich verursachten Müllaufkommen weltweit elendig zu Grunde gehen, ließe sich beliebig lang fortführen. Aufsehen erregte in der vergangenen Woche die Nachricht von einem gestrandeten Wal in Bergen / Norwegen, der leider getötet werden musste, weil er immer wieder im flachen Gewässer beobachtet wurde. Bei der Obduktion fanden die Wissenschaftler 30 Plastiktüten in seinem Magen; das Tier war stark abgemagert und musste lange Zeit sehr starke Schmerzen gehabt haben. Hier zum Artikel.

Solche Einzelfälle machen sehr betroffen und wir können davon ausgehen, dass diese Meldung kein Einzelfall war, sondern nur die Spitze des Eisberges. Da wir alle zum Müllproblem beitragen, müssen wir uns dringend Gedanken machen, wie jeder*e von uns sein Müllaufkommen reduzieren kann. Gefragt ist hier auch die Politik, die den Einsatz von Plastiktüten bez. anderen Plastikverpackungen einschränken bzw. die Herstellung verbieten muss.

Tragen Sie bitte mit zur Aufklärung bei.

Gerne können Sie hierfür unseren „Plastikflyer“ in der BGSt. bestellen zum Verteilen.

Ihre / eure BGSt. / 08.02.2017