Wie steht es um die Verkehrswende in Deutschland?

Die Größen der deutschen Autoindustrie erwachen nur allmählich aus ihrem Dornröschenschlaf, was den Bau von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben angeht. Zu lange hat man sich auf dem Verbrennungsmotor ausgeruht und sich auf manipulierte Abgaswerte verlassen.

Dass die Zukunft bei alternativen Antrieben liegt, ist nun allerdings nicht mehr zu übersehen. Preislich sind viele Elektro-Modelle inzwischen bereits zu günstigen Konditionen zu bekommen. Dank der von der Bundesregierung gewährten Prämie von 4.000 Euro ist das im letzten Jahr meisterverkaufte Elektroauto in Europa schon ab 18.365 Euro erhältlich und ein an der Universität Aachen entwickelter Kleinwagen, der ab Mai 2019 produziert werden soll, sogar bereits ab 11.900 Euro.

Bisher haben Autobauer in Asien die Nase vorn, aber auch innovative deutsche Unternehmen machen von sich reden. Ein Münchner Start-up will nun sein erstes Modell auf den Markt bringen. Schon über 9.500 Käufer*innen haben sich einen Wagen reservieren lassen. Insgesamt will das Unternehmen 260.000 Fahrzeuge dieses Modells bauen lassen, das mit einem Gesamtpreis von 25.500 Euro zwar etwas teurer wird als geplant, aber mit vielen Extras aufwartet. Insbesondere eigene Solarmodule zum Aufladen der Batterie sowie ein Luftfilter aus Moos machen dieses Fahrzeug einzigartig.

Die meisten Argumente der E-Auto-Kritiker*innen sind zudem zwischenzeitlich größtenteils widerlegt:

Laut aktuellen Studien hat ein E-Auto zum Teil bereits nach 1,6 Jahren eine bessere Klima-Bilanz als ein gleich großer Diesel – inkl. Produktion, Betrieb mit konventionellem Strom bzw. Kraftstoffen und Entsorgung aller Fahrzeugkomponenten inklusive Batterie. Auch kann vmtl. bald auf knappe und unter kritischen Bedingungen zu fördernde Batterierohstoffe wie Lithium und Kobalt verzichtet werden. Aktuell werden diese bei der Produktion bereits schrittweise reduziert.

Doch es gibt auch noch eine weitere vielversprechende Technologie abgesehen von der Elektromobilität: Die Brennstoffzelle erzeugt in einer chemischen Reaktion aus Wasserstoff und dem Sauerstoff der Umgebungsluft Strom. Brennstoffzellen benötigen also lediglich Wasserstoff und anstelle von Abgas kommt einfach nur Wasserdampf aus dem Auspuff. Als Treibstoff kommen auch Ethanol, Methanol und andere Kohlenwasserstoffe in Frage, die durch Katalyse vor dem Verbrennen in Wasserstoff umgewandelt werden. Da dabei aber dann doch wieder CO2 ausgestoßen wird, ist der direkte Einsatz von Wasserstoff vorzuziehen. Im Idealfall wird dieser Wasserstoff klimaneutral erzeugt.

Wasserstoff löst bei den erneuerbaren Energien das Problem der Speicherung. Wird beispielsweise Solarstrom für die Erzeugung von Wasserstoff eingesetzt, kann die tagsüber erzeugte Energie in Form von Wasserstoff für den Verbrauch in der Nacht gespeichert werden. Das gleiche gilt für Windenergie, die dann auch an windstillen Tagen zur Verfügung stehen würde. Bisher wird der Wasserstoff noch zu 70% aus Erdgas gewonnen, kann aber zukünftig komplett aus erneuerbaren Energien hergestellt werden.

Ein weiterer großer Vorteil von Brennstoffzellenautos: Die schnelle Betankung und höhere Reichweite im Vergleich zu Elektroautos.
Trotz dieser vielversprechenden Entwicklungen muss der Fokus jedoch auf einem Ausbau des ÖPNV liegen, denn nur so lösen wir auch das Problem der zunehmenden Staus, die Deutschlands Wirtschaft bereits 80 Milliarden Euro jährlich kosten!

Daher brauchen wir deutlich mehr finanzielle Mittel für den Ausbau des ÖPNV sowie dessen besserer Vernetzung und deutlichen Vergünstigung.

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Während unserer „Klimawoche“ pflanzen wir bis zum Earth-Hour-Day am 30. März 3 Bäumchen für jedes Neumitglied. (Mehr dazu hier)

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