Will die niedersächsische CDU/SPD-Landesregierung unter Lies die Wölfe wieder ausrotten?

Jetzt ist die Katze aus dem Sack:

Die niedersächsische CDU/SPD-Landesregierung hat in der Landtagssitzung am 18.2.2021 u.a. durch den CDU-Abgeordneten Schmädecke verkündet, dass sie eine Obergrenze von maximal 300 Wölfen beschließen werden.
In dieser Landtagssitzung wurde beschlossen (nur die grünen Abgeordneten stimmten dagegen ), dass der Wolf ins niedersächsische Jagdrecht kommt.
Da die Landesregierung zu Unrecht behauptet, dass das Land zur Zeit über 350 Wölfe hat (die offizielle Institution, das Wolfsmonitoring Niedersachsen kommt im Januar 2021 auf eine Anzahl von ungefähr 200 Wölfen), wollen sie über 50 Wölfe töten ……….!
Der niedersächsische SPD-Umweltminister Lies hat ein Gutachten erstellen lassen, in dem festgestellt werden soll, ob Niedersachsen bereits einen gesunden Wolfserhaltungszustand hat.

Wir fordern ihn auf, dieses zu veröffentlichen.
Die Bevölkerung hat ein Recht auf Transparenz!
Warum verheimlicht er dieses Gutachten?
Wir verweisen darauf hin, dass die Bundesregierung das Washingtoner Artenschutzabkommen ratifiziert hat.
Der Wolf hat nach Deutschem und EU-Recht den höchsten Schutzstatus. Eine Absenkung des Schutzstatus des Wolfes ist nicht möglich und unrealistisch – vom Anhang IV in Anhang V herunterstufen, weil dazu nur ein einstimmiges Abstimmungsergebnis erforderlich wäre.
Das wird es aber nicht geben, da Länder wie z.B. Italien, Polen, Rumänien, Bulgarien usw. keine Probleme mit dem Wolf haben und da ohnehin nicht zustimmen würden.
Auch hat der EU-Umweltkommissar Sinkevicius klar gestellt, dass die einzeln EU-Staaten immer den günstigen Erhaltungszustand betreffend der Atlantischen Biogeographischen Region in dem jeweiligen EU-Land berücksichtigen müssen.
Niedersachsen gehört zu dieser Region. Und von diesem Erhaltungszustand ist Deutschland und auch Niedersachsen noch weit entfernt. Allein in diesem Bundesland ist ausreichend Lebensraum für gut 50 Wolfsrudel vorhanden.
Lies hantiert auch hier bewusst mit falschen Zahlen und behauptet, ein Wolfsrudel besteht ganzjährig aus 10 Wölfen. Ein Wolfsrudel besteht aus 2 erwachsenen Wölfen und hat in der Regel 6 Welpen. Für 4 Monate sind 8 „große“ Wölfe im Revier, bis die Jungwölfe ab einem Alter von 8 Monaten anfangen, abzuwandern, um neue Reviere zu suchen.
Ein Jungwolf (Jährling) verbleibt im Frühjahr bei den Eltern. Die Sterblichkeit, verursacht durch Krankheiten und Verkehrsunfälle, bei den Jungwölfen liegt bei 50 Prozent. Und dann kommt noch eine Dunkelziffer von illegalen Wolfstötungen hinzu.
Wolfsverordnung, Jagdrecht, Bestandsobergrenzen für Wölfe: alles rechtswidrig.
Denn alles, was der niedersächsische SPD-Umweltminister Lies angestoßen oder noch vor hat, verstößt gegen EU-Recht, das BNatSchG und die FFH-Richtlinie.
Gesetze sind nicht verhandelbar, sie gelten sogar in Niedersachsen. Da kann es kein Entgegenkommen geben.
Hat er nicht als Minister bei Amtsantritt geschworen, die Verfassung und die Gesetze einzuhalten.
Aber anscheinend ist Lies wohl der Meinung, dass er über das Gesetz steht, stehen darf. Ein Skandal, welch ein Demokratieverständnis er hat!
Alles läuft darauf hinaus, dass Lies der Jägerschaft unter der Führung vom Präsidenten und CDU-Landtagsabgeordneten Dammann-Tamke ermöglichen möchte, dass die Wölfe in Niedersachsen keinen Schutz mehr haben und ganzjährig geschossen werden dürfen.
Der Beginn der erneuten Wiederausrottung der Wölfe steht unmittelbar bevor.
Für die Interessengemeinschaft Wolfsfreunde Deutschland (IWD)
Ariane Müller und Katja Ahrens
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