Zecken sind auf dem Vormarsch – und was Jäger:innen verschweigen!

Die Jägerschaft versucht seit Jahrzehnten, die rücksichtslose, sinnlose Bejagung des Fuchses durch die Bekämpfung von Fuchsbandwurm und Tollwut zu rechtfertigen. Aber wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass ausgerechnet die Fuchsjagd den Fuchsbandwurm weiterverbreitet, statt ihn einzudämmen! Der letzte identifizierte Tollwutfall bei einem Wildtier (abgesehen von Fledermäusen) trat in Deutschland im Februar 2006 bei einem Fuchs auf. Seitdem wurde kein weiterer Tollwutfall bei Füchsen bekannt und das ist nicht der Jagd zu verdanken, sondern einer deutschlandweiten Impfköderaktion in den Jahren 2005/2006.

Außerdem vergrößern Jäger:innen durch die Jagdmethode die Mäusepopulation: Sie errichten Mäuseburgen mit Stroh in Reichweite ihrer Hochsitze, dort werden Mäuse durch Futtergaben angelockt. Das wiederum soll den Fuchs vor den Hochsitz locken um ihn in aller Ruhe schießen zu können. Wenn Mensch sich dann von „zu vielen“ der liebenswerten Nagetiere gestört fühlt, werden sie zu Unrecht zu „Schädlingen“ degradiert, oft grausam vergiftet oder in Fallen zerquetscht. So wird das durch die Jagd verursachte Tierleid indirekt noch vervielfacht.

Ein weiterer kaum bekannter Nebeneffekt ist ein Anstieg der Zeckenpopulation. Seit die Fuchsjagd ausgeweitet wurde, verbreiten sich Zecken rasant, u.a. durch Mäuse. Mehrere Studien, u.a. von Prof. Dr. Reichholf (Zoologe, Evolutionsbiologe, Ökologe) belegen den klaren Zusammenhang. Die Zeckenpopulation steigt, sobald der Fuchs intensiv bejagt wird. Das ist in Deutschland seit Jahren der Fall.

Das verdeutlicht mal wieder, was fast alle Jäger:innen ausblenden; die Jagd schadet mehr als sie nützt. Es geht vielen Jäger:innen einzig und allein darum, möglichst viele Tiere zu töten. Der Wald und die Tiere brauchen endlich professionelle Wildhüter:innen, deren Werkzeug nicht die Waffe ist. Die Jagdlobby ist leider bestens vernetzt, viele reg. Politiker:innen, Bürgermeister:innen und Dorfprominenzen jagen selbst. Daher hat es die Jagdlobby sehr leicht, ihre Propaganda für das Töten von Wildtieren erfolgreich über Medien, Vereine und politisches Engagement unters Volk zu bringen. Die Jagd sollte endlich infrage gestellt werden, es gibt genügend Alternativen, die kein Leid und Sterben verursachen.

Swen Derckum / Dr. Jessica Frank