Gisela Bulla

Zum Tod unserer ehemaligen Bundesvorsitzenden Gisela Bulla

Wir trauern um Gisela Bulla, die von März 1995 bis September 2000 Bundesvorsitzende der Tierschutzpartei war.

Geboren in Hamburg wohnte Gisela Bulla seit ihrem sechsten Lebensjahr in München. 1972 promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Klassischer Archäologie mit der Dissertation „Typologische Darstellung griechischer Innenhofhäuser“. Bis 1976 arbeitete sie als Verlagslektorin und danach als freie Autorin. Sie schrieb mehrere Bücher zu den Pharaonen, den römischen Kaisern und den Kaisern von China. Darüber hinaus schrieb sie eine Reihe von Büchern zum Thema Haustierhaltung mit dem Fokus auf Katzen und Ratten sowie Tiermissbrauch. 1984 erschien das Buch Endzeit für Tiere, das sie zusammen mit Sina Walden verfasst hatte und vor allem in Tierrechtskreisen Bekanntheit erlangte. Auch schrieb sie Artikel für Zeitschriften wie die Emma.

Bereits ab den 1970er Jahren lebte Gisela Bulla vegetarisch. In den 1990er Jahren trat sie unserer Partei bei. Auf dem dritten Bundesparteitag am 11. März 1995 wurde sie als Nachfolgerin von Ingeborg Bingener zur Bundesvorsitzenden gewählt, in welchem Amt sie zwei Mal bestätigt wurde. Bei der Bundestagswahl 1998 und bei der Europawahl 1999 war Bulla Spitzenkandidatin unserer Partei. Aufgrund unseres Wahlergebnisses von 0,7 % bei dieser Europawahl bekamen wir ab 1999 erstmals staatliche Parteienfinanzierung.

Nach ihren drei Amtsperioden als Vorsitzende war sie zudem für einige Zeit stellvertretende Vorsitzende unseres Bundesschiedsgerichts.

Sie verstarb am 3. Oktober 2018 im Alter von 86 Jahren in München.

Wir sind Gisela Bulla sehr dankbar für alles, was sie für diese Partei geleistet hat. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen.