Gender-Gap schließen!

Leider gibt es in unserer heutigen Gesellschaft noch immer eine geschlechtsspezifische Ungleichheit. Diese Diskrepanzen treten in verschiedenen Lebensbereichen auf, darunter Bildung, Arbeitsmarkt, Einkommen, politische Vertretung und Gesundheitsversorgung.

So werden z. B. Sicherheitssysteme in Autos auf den Durchschnittsmann angepasst, die Diagnostik und medizinischen Behandlungen von Krankheiten größtenteils an Männern erforscht und darauf basierend in medizinischen Fachbüchern vermittelt. (Gender Data Gap und Gender Health Gap) Frauen werden oft noch für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt (Gender Pay Gap) und durch veraltete patriarchalische Strukturen bei Aufstiegschancen in Führungspositionen weniger berücksichtigt (Gender Leadership Gap).

Auch sind Frauen z. B. in der Politik unterrepräsentiert und in Entscheidungsprozesse wie z. B. der Stadtplanung weniger eingebunden. Dies führt dazu, dass ihre Perspektiven und Bedürfnisse nicht angemessen berücksichtigt werden. Zudem führen traditionelle Geschlechterrollen häufig zu einer ungleichen Verteilung von Hausarbeit, Kinderbetreuung und familiären Verpflichtungen (Gender Care Gap, Gender Pay Gap und Gender Pension Gap).

Das Schließen der sogenannten Gender-Gap (Geschlechterkluft) ist ein wichtiger Schritt hin zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft. Hierbei ist wichtig, die geschlechtsspezifischen Unterschiede und Ungleichheiten anzuerkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um gleiche Chancen und Rechte für Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht sicherzustellen.

Für die Geschlechtergleichstellung in Politik, Wirtschaft, Bildung, Forschung, Medizin und Gesellschaft fordern wir:

  • Gleiches Gehalt für gleiche Leistung
  • Gehaltsunterschiede müssen statistisch und betrieblich offengelegt und begründet werden
  • Frauenquote in Konzern- Führungspositionen und bei politischen Vertretungen
  • Altersarmut bekämpfen (u. a. durch Förderung von Bildungsprogrammen zur finanziellen Bildung und Vorsorge)
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern
  • Kinder-, Kranken- und Altersbetreuung ausbauen und finanzieren (ambulante Pflege, Pflegeheime…)
  • Angebot und Finanzierung von Schulungen, um Männer mehr in die Erziehung und die Elternzeit einzubinden
  • Thema der mentalen Auslastung mehr Bedeutung zuweisen
  • Wissenschaftliche Studien nach Geschlecht aufschlüsseln, hierfür eventuell ältere Studien wiederholen (ausschließlich mit tierversuchsfreien Methoden)
  • Bei medizinischen Studien Hormonzyklus mit einbeziehen
  • Gendermedizin im Grundstudium Medizin und Pharmazie verpflichten (als Voraussetzung für Forschungsgelder)
  • Geschlechtergerechte und inklusive Gestaltung der städtischen Umgebung
  • Bei Planungen weibliche Perspektiven und Bedürfnisse ausreichend berücksichtigen (z. B. Sicherheitsempfinden)
  • Europaweite Förderprogramme und Aufklärungskampagnen

Wir setzen uns dafür ein, dass diese Forderungen langfristig auf allen Ebenen umgesetzt werden, sei es lokal, regional oder europaweit.