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Energie ohne Atomkraftwerke

Für eine Welt ohne Atomkraftwerke…

Rund 440 Kernkraftwerke sind weltweit im Betrieb, 32 Anlagen befinden sich im Bau und etwa 40 in der konkreten Planung. In der BRD werden 17 Kernkraftwerke betrieben. Das sind 17 Kernkraftwerke zu viel!

Was ist Atomkraft?

Kernenergie (Atomkraft) entsteht durch die Spaltung von Atomkernen. Werden sie in einem Reaktor in zwei oder mehrere Bestandteile zerlegt, entsteht Energie in Form von Wärme. Über einen Wasser-Dampf-Kreislauf wird diese Wärme in elektrische Energie umgewandelt. Das klingt einfach, ist aber nicht ungefährlich, denn die Energiegewinnung durch Atomspaltung birgt viele Risiken. Um die gesteuerte Kettenreaktion unter Kontrolle zu halten, sind viele Sicherheitsmechanismen notwendig. Auch wenn die Deutschen Kernkraftwerke hohe Sicherheitsstandards erfüllen, kann ein Super-GAU – die großflächige Freisetzung von Radioaktivität – nicht ganz ausgeschlossen werden.

Die alltäglichen Risiken von Kernkraftwerken:

Schon der Normalbetrieb von Kernkraftwerken hat Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Eine epidemiologische Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz im Jahr 2007 ergab eine signifikant erhöhte Leukämie-Rate bei Kindern in der Nähe (5 km) von Kernkraftwerken!

Bei kleineren Störungen in den Sicherheitsmechanismen können größere Mengen radioaktiven Materials in die Umwelt und in die Nahrungskette gelangen. Die Risiken vervielfachen sich!

Ein weiteres Problem – eine tickende Zeitbombe – sind die anfallenden radioaktiven Abfallprodukte, für die es bislang keine realisierten Endlager in Deutschland gibt. Mittlerweile sind in Deutschland über 100.000 Kubikmeter hochradioaktiven Materials zwischengelagert (Atommülllager Asse und Morsleben, Konrad und Gorleben). Schon jetzt dringt radioaktives Material in die Böden der Endlager ein. Gelangt es ins Grundwasser, käme es zu einer Katastrophe!

Zur Erinnerung – es gab Störfälle in Reaktoranlagen und Katastrophen durch die Kernenergie!

Sellafield: 1957 kam es in einem britischen Kernreaktor in Windscale (heute Sellafield) zu einem Brand und eine Wolke mit radioaktivem Material wurde freigesetzt, die sich über Großbritannien sowie über das europäische Festland ausbreitete. Auf der siebenstufigen Internationalen Bewertungsskala für nukleare Störfälle wird der Reaktorbrand in Sellafield als Stufe 5 (Ernster Unfall) eingestuft.

Harrisburg: 1979 ereignete sich durch technische Pannen und Fehler des Bedienungspersonals im amerikanischen Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg ein erheblicher Störfall. Nach einer Störung im Kühlsystem kam es zum Schmelzen von 25% der Brennelemente. Durch Lecks im Kühlkreislauf traten radioaktive Gase und verseuchtes Kühlwassers aus dem Reaktorkern aus. Im Innenbereich der Anlage war die Strahlungsbelastung so hoch (ca. 10 Sievert/Stunde), dass das Personal selbst in Schutzanzügen nach wenigen Minuten strahlenkrank wurde. In der Umgebung des Kernkraftwerks wurden noch Jahre danach eine erhöhte Säuglingssterblichkeit, Schilddrüsenfehlfunktionen und eine signifikante Häufigkeit von Krebsfällen registriert.

Tschernobyl: 1986 ereignete sich der bislang schwerste Störfall in einem Kernkraftwerk. Block 4 der Reaktoranlage in Tschernobyl explodierte. Rund 1700 Tonnen Graphit (die Ummantelung des Reaktors) verbrannte und erhebliche Mengen radioaktiver Nuklide gelangten in die Atmosphäre. Die Katastrophe wurde der Öffentlichkeit erst bekannt gegeben als in Skandinavien stark erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen wurden. Die radioaktive Belastung in Weißrussland, in der Ukraine und in Russland ist bis heute dramatisch. Riesige Agrar-Gebiete sind für Jahrhunderte verseucht und die meisten Menschen in der betroffenen Region sind strahlenkrank. Von den Arbeitern und Soldaten, die zu Aufräumarbeiten und Baumaßnahmen am explodierten Reaktorblock 4 eingesetzt wurden, sind bis 2002 bereits 15.000 durch die Folgen der Radioaktivität, der sie ausgesetzt waren, gestorben.

Atomreaktoren liefern das Material für Kernwaffen!

Beim Betrieb von AKWs mit Uran fallen gleichzeitig immer gewisse Mengen an Plutonium an, das für die Herstellung von Atomwaffen verwendet werden kann. Daraus ergibt sich ein erhöhtes Risiko für die Weiterverbreitung von Kernwaffen. Nationen, die den Besitz von Kernwaffen anstreben, brauchen nur Kernkraftwerke zu bauen, um an das hochgiftige bombentaugliche Plutonium zu gelangen, mit dem sich auch so genannte „schmutzige Bomben“ herstellen lassen. (Eine herkömmliche Bombe mit TNT, die mit Plutonium oder anderem radioaktiven Material angereichet ist und dieses bei der Explosion in die Umgebung abgibt.)

Die Umweltauswirkungen der Kernenergienutzung

Seit 2006 wird als Argument gegen den Atomausstieg von den Befürwortern der Atomtechnik in Politik und Wirtschaft auf die „CO2-Freiheit“ verwiesen. Diese Argumentation ist jedoch mehr als fadenscheinig, da für die Ausbeutung von Uranvorkommen erhebliche Mengen an Energie benötigt werden, durch deren Erzeugung CO2 freigesetzt wird. Außerdem birgt der Abbau von Uran erhebliche Risiken wie zum Beispiel die Grundwasserbelastung oder das Entweichen des radioaktive Edelgas Radon, dessen Zerfallsprodukte für etwa 10 Prozent aller Bronchialkarzinome verantwortlich gemacht wird. Auf Grund dieser Risiken findet in Europa – trotz existierender Uranvorkommen – heute kein Abbau mehr statt.

Windkraft

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Unsere Forderung: Der Ausstieg aus der nuklearen Energieversorgung darf nicht rückgängig gemacht werden!

Deutschland muss AKW-frei werden, Europa auch, denn nur wenn die EU eine gemeinsame Anti-Atomkraft-Politik betreibt, könnte es langfristig möglich sein, das „Schreckgespenst Atomenergie“ von dieser Erde zu verbannen.

Wir streben eine umweltverträgliche Energiepolitik an und setzen dabei auf erneuerbare Energien, wie Windkraft, Wasserkraft und Photovoltaik!

Unser politischer Kurs heißt: Nie wieder Tschernobyl, nie wieder Fukushima!