Exotische Tiere
Tierquälerei und Tiermord für Aquarien und Terrarien
In deutschen Haushalten leben etwa 250.000 Riesenschlangen, 10.000 Giftschlangen, 10.000 Warane, eine unbekannte Zahl von Giftfröschen, Chamäleons, Vogelspinnen, Affen und andere exotische Tiere. Schätzungen zufolge werden etwa 1,76 Millionen Wildvögel jedes Jahr in die EU importiert. Noch einmal die gleiche Anzahl stirbt auf dem Weg vom Fang bis zum Zielort. Rund 80 Millionen exotische Zierfische sterben pro Jahr, weil die Käufer nur ungenügende Kenntnisse über die aufwendige und schwierige Haltung dieser Tiere verfügen. Die Zahl der „Exoten“, die jedes Jahr in deutschen Wäldern ausgesetzt werden und dort elendig umkommen, ist nicht bekannt.
Der Handel mit „exotischen“ Tieren ist immer grausam.
Ein Beispiel: Für einen Papagei oder Kakadu, der in freier Natur gefangen und importiert wird, müssen etwa vier weitere sterben. Der gefangene Vogel wird in einen winzigen Käfig oder behelfsmäßigen Transportbehälter gesteckt und geht auf die lange Reise zum Zielort. Viele Tiere sterben schon auf dem Transport durch Überhitzung, Verhungern oder Verdursten. Diejenigen Tiere, die den Transport überlebt haben, fristen ihr Dasein meist in Einsamkeit und werden krank oder depressiv. Vögel in Gefangenschaft, die keine Möglichkeit für soziale Kontakte haben, leiden an Vereinsamung und unter Stress, auch hervorgerufen durch den Mangel an Flugmöglichkeiten.
Mittlerweile gibt es in Deutschland erste Gesetze, die es Privatpersonen verbieten, bestimmte exotische Tiere zu halten. Hessen untersagt als erstes Bundesland die Haltung von Tieren, die Menschen schwer verletzen oder töten können. Seit Oktober 2007 ist die Haltung von Löwen, Krokodilen, Giftschlangen, Skorpionen und Pfeilgiftfröschen verboten. In Bayern wurde die Haltung „gefährlicher Tiere wildlebender Art“ in Privathaushalten eingeschränkt, indem für diese eine Sondergenehmigung beantragt werden muss.
Unsere Meinung: Exotische Tiere können in unseren Breitengraden nicht artgerecht gehalten werden. Sie verkümmern fern von ihren natürlichen Lebensräumen. Die Verlustrate beim Fang und Transport ist alarmierend. Wir lehnen daher jeden Import von Exoten ab. Nicht nur direkt vom Aussterben bedrohte Tierarten verdienen unseren Schutz. Jedes Tier hat ein Recht auf Leben in seiner natürlichen Umgebung.
Es ist im neuen Jahrtausend höchste Zeit, dass auch den nichtmenschlichen Lebewesen endlich ein würdiges Dasein auf dieser Erde ermöglicht wird. Damit wird auch entscheidend zu einer Humanisierung des Menschen beigetragen!