Bundesarbeitskreis
Umwelt- und Klimaschutz
Energiepolitik
CO2 und CO2-äquivalente Treibhausgase und unser Energieverbrauch – Jetzt kommt es auf uns alle an!
Private Haushalte verursachen mit 113 Millionen Tonnen CO2 rund 15 Prozent der Gesamtemissionen Deutschlands. Um das Klima und Natur zu schützen, muss der Ausstoß drastisch reduziert werden, denn angesichts der globalen Umweltverschmutzung zählt jede Tonne.
Heizenergie
Neue Berechnungen des Statistischen Bundesamtes haben ergeben, dass trotz der bisherigen Anstrengungen, Heizenergie einzusparen, alle Maßnahmen durch die Zunahme der beheizten Wohnflächen verpufften. Der Heizenergieverbrauch der privaten Haushalte stieg von 1995 bis 2004 um 2,8 Prozent, obwohl die benötigte Heizenergie pro Quadratmeter Wohnfläche um etwa 9 Prozent abnahm. Der Grund dafür ist, dass mit Neubauten größere Wohnflächen – etwa 13 Prozent – entstanden, weil der Trend zu immer größere und luxuriöseren Wohnungen geht. Es ist klar, dass ein Single-Haushalt mit einer Wohnfläche von 80 Quadratmeter mehr Heizenergie verschluckt, als eine Wohnfläche von nur 50 Quadratmetern – und immer mehr Bundesbürgerinnen und Bundesbürger leben als Singles. Auch die Wahl des eigenen Heimes schlägt sich auf die persönliche „CO2-Bilanz“ nieder, denn in der Regel verbraucht ein allein stehendes Einfamilienhaus im Vergleich zu einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mehr Energie.
Stromverbrauch
Die Zahl der elektrischen Geräte, die in einem Durchschnittshaushalt Verwendung finden, nimmt immer weiter zu: Mikrowellen-Herd, Wäschetrockner, Geschirrspülmaschine, gleich mehrere Fernsehgeräte und PC-Monitore, HiFi-Anlage, im Sommer die Klima-Anlage, Tiefkühltruhe und dergleichen mehr. Natürlich schlägt sich diese Zunahme in der „CO2-Bilanz“ eines jeden Bürgers nieder. Der größte Teil des elektrischen Stroms wird immer noch durch fossile Energieträger erzeugt, bei deren Verbrennung CO2 entsteht.
Individualverkehr
Alle Kraftfahrzeuge produzieren Kohlendioxid. Je mehr der eigene PKW „bewegt“ wird, desto negativer fällt die persönliche „CO2-Bilanz“ aus. Anders ausgedrückt: Je größer das individuelle Verkehrsaufkommen (also Fahrten mit dem eigenen PKW) ist, desto höher die daraus resultierenden Emissionen. Der CO2-Anteil, der in der BRD durch PKWs verursacht wird, beträgt etwa 12 Prozent.
Nahrungsmittel
Die von der Welternährungsorganisation FAO veröffentlichte Studie „Der lange Schatten der Tierzucht“ macht deutlich, wie sehr der Konsum von Fleisch und anderen Tierprodukten (Milch, Käse, Wolle etc.) Klima und Umwelt schädigt. Eine einzige Milchkuh produziert laut der Umweltorganisation WWF pro Jahr soviel Treibhausgase wie ein PKW mit einer Fahrleistung von 18.000 Kilometern. (Anmerkung: In den Mägen von Wiederkäuern entsteht durch Verdauungsprozesse Methangas, und zwar 75 Kilogramm pro Tier und Jahr. Insgesamt werden dadurch über 112 Millionen Tonnen des Gases emittiert, das eine 23-mal größere Treibhauswirkung hat als CO2. Hinzu kommen pro Jahr 2,4 Milliarden Tonnen CO2 durch die Rodung von Wäldern für Weiden und Ackerland für Futtermittelanbau.)
Laut FAO-Studie erzeugt die weltweite „Viehwirtschaft“ 18,3 Prozent aller Treibhaus-Emissionen. Das ist mehr, als weltweit der gesamte Verkehr erzeugt, der etwa mit 14 Prozent zu Buche schlägt. In der Studie sind alle „Nutztiere“ sowie der industrialisierte Getreideanbau für Futtermittel berücksichtigt.
In Deutschland entfallen knapp zehn Prozent aller Emissionen auf den Agrarsektor!
Die Ernährung eines Fleischessers verursacht laut IÖW-Studie so hohe Emissionen wie eine Fahrt von 4.758 Kilometern mit einem kleinen BMW. Ernährt man sich ausschließlich von Bioprodukten, kommt man auf 4.377 Kilometer, ein Vegetarier kommt auf rund 2150 Kilometer und ein Veganer auf 629 Kilometer. (Ein Veganer, der nur Bioprodukte isst, kommt auf 281 Kilometer.)
Also auch das, was täglich auf dem Teller liegt, spielt eine Rolle bei der persönlichen „CO2-Bilanz“.
Laut deutscher Emissionsstatistik hat in Deutschland der PKW-Verkehr einen Anteil von 12 Prozent, private Haushalte (Heizenergie, Strom, Nahrungsmittel etc.) einen Anteil von 14 Prozent, die Industrie einen Anteil von 16 Prozent und die Energie-erzeugenden Betriebe einen Anteil von 43 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes.
Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz setzt sich seit ihrer Gründung für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt ein. Unsere Ratschläge für Bürgerinnen und Bürger: Sparsamer Umgang mit Heizenergie und Strom. Keine „überflüssigen“ Elektrogeräte kaufen und auf den Einsatz von „Energie-Fressern“, wie z.B. Wäschetrockner, elektrische Heizgeräte und Klimaanlagen verzichten. Reduzierung des Warmwasser-Verbrauchs, denn es kostet Energie, um aus kaltem Wasser heißes Wasser zu machen. Öffentliche Verkehrsmittel benutzen und für kurze Wege das Fahrrad benutzen. „Öko-fahren“, das heißt weniger schnell, weniger bremsen und öfter schalten. Beim Kauf eines Neuwagens auf den Spritverbrauch und die CO2-Werte achten. Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung.
Der Klimaschutz ist zu einer existenziellen Frage geworden! Deshalb muss Klimaschutz Staatszielbestimmung werden! Wir fordern von der Regierung höhere Zuschüsse für die Altbausanierung. Ein weiter Schritt wäre die Rückkehr zur Eigenheim-Sparzulage, für alle Wohnungsbauer bzw. -Erwerber, deren Wohnungen bestimmte Energiespar-Standards erfüllen.
Ferner muss die Regierung konsequent die CO2-Emission von Neufahrzeugen auf 110 g/Km begrenzen und darüber hinaus ein Tempolimit auf Autobahnen auf 130 Km/h (wie in Frankreich) einführen. Es müssen mehr Forschungsgelder für die Entwicklung alternativer Antriebsmöglichkeiten ohne CO2-Ausstoß der Automobilwirtschaft zur Verfügung gestellt werden.
Dem Ausbau der Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Gezeiten und Erdwärme muss absoluten Vorrang eingeräumt werde. Kohlekraftwerke sowie Atomkraftwerke sind so bald als möglich stillzulegen. Um diese Maßnahmen durchzuführen, wäre ein Verstaatlichung aller Energie-erzeugender Betriebe der richtige Weg.
Wir fordern als ersten Schritt bezüglich der Ernährung eine konsequente Rückkehr zur „Agrarwende“. Die Gleichsetzung des Mehrwertsteuersatzes für Fleisch- und Milchprodukte auf 19 Prozent muss unverzüglich erfolgen. Als weiterer Schritt wäre nach einer Übergangszeit von 2 Jahren die Erhebung einer „Fleischsteuer“ durch die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes auf 25 Prozent für Fleisch- und Milchprodukte zu vollziehen. Wir fordern in diesem Zusammenhang eine Verschärfung der Tierschutzgesetze speziell für die Massentierhaltung einschließlich greifender Kontrollmaßnahmen, um zu einer spürbaren Reduzierung der „Nutztierbestände“ zu gelangen.
All diese Maßnahmen würden signifikant CO2 und CO2-äquivalente Emissionen verringern. Es sind harte Maßnahmen, aber die Zeit drängt. Es gilt, eine Katastrophe zu vermeiden, die unsere Zivilisation aus dem Gleichgewicht werfen kann.