Foto: Sebastian Everding, Krötenwanderung Dortmund

Krötenwanderung – Bitte helft, Leben zu retten!

Achtung, die Krötenwanderung hat begonnen! Bei mild-feuchtem Wetter wandern Kröten und andere Amphibien in der Dämmerung zu Laichgewässern, um sich fortzupflanzen.
Dabei wird der Straßenverkehr zur tödlichen Gefahr für die Tiere. Millionen Amphibien sterben in jedem Frühjahr, wenn sie in ihrem gemütlichen Tempo Straßen überqueren. Nicht nur direktes Überfahren tötet die Tiere, sondern auch Kröten, die am Straßenrand sitzen oder “zwischen die Räder genommen werden”, können durch den Strömungsdruck sterben, wenn das Auto nicht langsam genug ist. Deshalb sollte man dort, wo Amphibien unterwegs sind, nicht schneller als allerhöchstens 30 km/h fahren.
Vielerorts helfen ehrenamtlich engagierte Tierfreund:innen den Kröten, indem sie Schutzzäune errichten, Tiere einsammeln und über die Straße bringen sowie am Ende der Saison (i. d. R. ca. Ende April) die Zäune wieder abbauen. Doch oft gibt es nicht genug Helfende. Je nach Witterung, Zeit und Ort kann ein zusätzlicher Rettungseinsatz Einzelner jedoch zig oder gar Hunderte Tiere vor der tödlichen Gefahr bewahren und somit mit wenig Aufwand viele Leben retten.
Bitte helft den Kröten, indem ihr langsam und vorsichtig fahrt (besonders in regnerischen Nächten), euer Umfeld informiert und euch erkundigt, wie ihr die Amphibienrettung bei euch vor Ort unterstützen könnt!
Gefundene Kröten könnt ihr in Sicherheit bringen, indem ihr sie vorsichtig auf die Hand nehmt und in deren Laufrichtung über die Straße tragt (natürlich ohne eure eigene Sicherheit zu gefährden; danach nicht direkt in die Augen fassen).
Wenn euch größere Amphibienvorkommen an Straßen ohne Schutzmaßnahmen auffallen, meldet diese bitte an örtliche Behörden (z. B. das städtische Umweltamt) oder Naturschutzgruppen, denn ihnen sind ggf. noch nicht alle Wanderwege oder deren Änderungen bewusst.
Auf dem eigenen Grundstück sollten „Amphibienfallen“ wie Schächte und Halterungen für Wäschespinnen abgedeckt werden. Kellerabgänge sollten täglich kontrolliert werden, um eventuell dort gefangene Tiere zu befreien.
Auch Mitglieder von uns engagieren sich bei der Krötenrettung, u.a. Sebastian Everding, unser Spitzenkandidat für die Europawahl. Er gibt den Tipp: „Kröten über die Straße zu helfen ist gerade zusammen mit Kindern sehr zu empfehlen, diese können so erleben, dass jede helfende Hand, egal ob groß oder klein, Tierleben retten kann.“
Doch die Rettung der Tiere sollte nicht nur vom privaten Einsatz der Tierfreund:innen abhängen, sondern auch politisch unterstützt und ausreichend finanziert werden. Neben Hinweisschildern und Geschwindigkeitsbegrenzungen müssen Tempohindernisse, Amphibientunnel und Sperrungen stark bewanderter Straßen in Erwägung gezogen werden. Insbesondere auch bei angedachten Straßenneubauten sollten diese direkt mit eingeplant werden.