Ein kritischer Blick auf die visuelle Selbstinszenierung des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz steht für Transparenz, Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Vor diesem Hintergrund sehen wir die jüngsten Enthüllungen über die Ausgaben für die Foto- und Videobegleitung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) kritisch. Im Jahr 2023 belaufen sich die Kosten dafür auf fast 100.000 Euro, finanziert vom Steuerzahler. Diese Ausgaben werfen nicht nur Fragen nach der Finanzdisziplin und Prioritätensetzung der Landesregierung auf, sondern auch nach den ethischen Aspekten politischer Repräsentation und Kommunikation.

Zunächst zur Notwendigkeit der Ausgaben. Während niemand die Bedeutung der Kommunikation in der Politik und die Rolle der visuellen Medien in der modernen Informationsgesellschaft in Frage stellt, müssen wir uns doch fragen, ob ein Betrag von fast 100.000 Euro für Fotos und Videos eines Ministerpräsidenten im Rahmen eines Jahres gerechtfertigt ist. Ist diese Summe angemessen, wenn gleichzeitig in Bereichen wie Bildung, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit gekürzt wird oder dringend benötigte Mittel fehlen?

Zweitens die Transparenz der Ausgaben. Die Staatskanzlei hat zwar die Zahlen veröffentlicht, aber die genaue Notwendigkeit und Wirksamkeit dieser Ausgaben bleibt unklar. Welchen konkreten Beitrag leistet diese Art der Sichtbarmachung, um das Leben der Menschen in NRW zu verbessern? Transparenz bedeutet nicht nur, Zahlen zu veröffentlichen, sondern auch, deren Sinn und Zweck zu erklären.

Drittens die ethische Dimension. In Zeiten wachsender Politikverdrossenheit und schwindenden Vertrauens in die politische Führung müssen Politiker mit gutem Beispiel vorangehen. Die Kosten für die Selbstinszenierung des Ministerpräsidenten könnten von den Bürgern als unangemessen empfunden werden, insbesondere wenn sie mit persönlichen Sparzwängen und Einschränkungen konfrontiert sind. Dies könnte als Verschwendung von Ressourcen empfunden werden, die besser für die Gemeinschaft eingesetzt werden könnten.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz fordert daher eine Rechtfertigung und gegebenenfalls eine Neubewertung dieser Ausgaben. Wir stehen für eine Politik, die ressourcenschonend handelt, die Mittel effektiv einsetzt und stets das Wohl der Allgemeinheit im Auge hat. Ausgaben für fotografische und videografische Begleitung sind daher kritisch zu hinterfragen und im Kontext sozialer und ökologischer Verantwortung zu bewerten. Wir setzen uns für eine transparente, nachhaltige und ethisch verantwortliche Politik ein, die das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt und stärkt.

Quelle: https://www.waz.de/politik/insta-praesident-wuest-fast-100-000-euro-fuer-fotos-und-videos-id240880338.html

(bc)