des BAK Veganismus/Tierrechte/Ethik
Wir verstehen jeden tierlieben Menschen, der sich überlegt, ob er sich impfen lässt, weil für Impfstoffe ja Tierversuche gemacht werden. Leider sind Tierversuche aktuell noch rechtlich vorgeschrieben (was wir ändern wollen). Aber wir möchten mit Euch folgende Gedanken teilen:
Was wäre, wenn Dein Haustier gefährdet wird von einer tödlichen Krankheit? Würdest Du es nicht dagegen impfen lassen? Was ist mit Medikamenten? Nimmst Du nicht auch ab und zu welche und bist dafür, Menschen und Tieren die bestmögliche medizinische Versorgung zukommen zu lassen? Dies ist für die meisten Tierfreunde selbstverständlich, weil wir Verantwortung tragen und nicht wollen, dass unsere Liebsten leiden oder sterben…
Auch die Impfstoffe, Wurmkuren etc. für Tiere werden aktuell in Tierversuchen getestet. Ebenso wie alle Medikamente für Menschen.
Was bringt es, sich impfen zu lassen
Und gerade, wenn wir Tiere und Menschen schützen wollen, müssen wir leider bei der medizinischen Versorgung oft (noch) in diesen sauren Apfel beißen. Bei diesem Dilemma hilft uns vielleicht auch diese Sichtweise: Auch Menschen sind Tiere. Und das Virus befällt sowohl menschliche als auch nichtmenschliche Tiere. Und wenn wir Tiere umfassend schützen wollen, müssen wir abwägen, wie wir das meiste Leid vermeiden. Wenn wir dafür Leben gefährden, ist der Preis zu hoch!
Aber das Impf-Dilemma ist womöglich gar kein so großes. Denn es geht beides zugleich: Solidarität mit den Schwachen zeigen, indem man sich und andere schützt UND gegen Tierversuche kämpfen!
Dazu noch ein Gedankenexperiment: Was würde passieren, wenn wir uns alle von jetzt auf gleich nicht mehr impfen lassen würden (auch nicht für Urlaubsreisen oder gegen andere Krankheiten)? Wäre damit einem einzigen Tier geholfen? Nein, denn die Entwicklung der Impfstoffe und die Tierversuche sind bereits abgeschlossen. Und das eigentliche Problem ist, dass Tierversuche für die Entwicklung von allen Medikamenten und Impfstoffen (leider noch) gesetzlich vorgeschrieben sind. – Es würden nur die Intensivstationen noch mehr überlasten werden und noch mehr Menschen leiden (auch die Pflegekräfte und Angehörigen)…
Außerdem werden für mehr Corona-Kranke auch deutlich mehr Medikamente benötigt (für welche ja auch wiederum Tierversuche gemacht wurden). Hier ein Beispiel, was ein:e Patient:in auf der Intensivstation an nur einem Tag bekommen könnte.
Die besten Möglichkeiten, etwas zu verändern
Es ist also nicht so wie beim Fleisch-, Milch- und Eier-Konsum, wo die Nachfrage das Angebot (mit)regelt… Im Supermarkt könnt Ihr durch Euer Verhalten aktiv Einfluss nehmen auf die (Nach)Produktion von tierlichen bzw. pflanzlichen Lebensmitteln.
Auch bei Kosmetikartikeln oder Haushaltsmitteln wie Waschmitteln etc. könnt Ihr durch Euren Konsum den Druck auf die Hersteller erhöhen, indem Ihr gezielt nur Produkte mit dem Tiersversuchsfrei-, Bio- und Vegan-Label kauft und Hersteller anschreibt und sie fragt, wie tier- umwelt- und menschenfreundlich ihre Artikel (inkl. Herstellung) sind. Dort ist Euer Einkaufszettel Euer Stimmzettel.
Aber gegen Tierversuche für Medizin ist es Euer Wahlkreuz, was sie verhindern kann, denn dort kann nur die Politik die Gesetze ändern. Und deshalb ist es so wichtig, dass Ihr gesund bleibt und Euch (z.B. in der Tierschutzpartei) gegen Tierversuche engagiert!
Einige Zahlen, Fakten und Relationen
Wir verstehen, dass Ihr vielleicht auch einfach Angst um Eure Körper und Gesundheit habt. Aber gerade deswegen solltet Ihr Euch impfen lassen. Lasst Euch nicht verunsichern, sondern informiert Euch selbst aus seriösen Quellen.
Eine kleine Statistik:
Knapp 3.000 Menschen sterben hierzulande jährlich im Straßenverkehr, und über 330.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an Herz-Kreislauferkrankungen.
Und es sind schon über 110.000 Menschen in Zusammenhang mit Corona (nur in Deutschland!) gestorben. Weltweit sind es über 5 Millionen Menschen bereits.
Aber nur ca. 0,002 % der Menschen sind nach einer Corona-Impfung gestorben (wobei sich nicht alle Todesfälle auf Impfnebenwirkungen, sondern auch z.B. auf eine bereits vorhandene Corona-Erkrankung oder Herz-Kreislauferkrankungen beziehen).
Natürlich ist jede:r Tote eine:r zu viel! Aber wir möchten hier einmal die Relationen darstellen, um eine objektive Sichtweise zu ermöglichen.
Wenn Ihr Euch also gesund ernährt und zu Fuß oder mit den Öffis zum Arzt oder Impfzentrum gelangt, dann seid Ihr schon mal auf der relativ sicheren Seite.
Tierversuche in Zusammenhang mit den Corona-Impfstoffen
Übrigens schneiden die beiden mRNA-Impfstoffe (Moderna + BioNTech) im Vergleich mit anderen relativ (!) gut ab, was das vermeidbare Tierleid angeht: in den Tabellen könnt Ihr die verschiedenen Impfstoffe (die Ihr vielleicht selber auch schon im Laufe Eures Lebens bekommen habt) vergleichen bezüglich ihrer Tierfreundlichkeit. Ihr werdet feststellen, dass die Corona-Impfstoffe vergleichsweise gut abschneiden, da zumindest die beiden mRNA-Impfstoffe synthetisch oder auf Bakterienkulturen hergestellt werden und die Chargenprüfung tierversuchsfrei stattfindet. Spikevax von Moderna ist von den Inhaltsstoffen her sogar komplett vegan! Das sieht z.B. bei der Grippe- oder Tetanus-Impfung anders aus…
Zugelassene Impfstoffe und Tierversuche
weitere Informationen zu Impfstoffen
Auch die Fachleute von „Ärzte gegen Tierversuche“ sehen das so: „Unser Verein ist nicht gegen Impfstoffe und Medikamente, sondern nur gegen die Art wie sie üblicherweise getestet werden, nämlich an Tieren. Wir sind der Überzeugung, dass es ohne Tierversuche nicht nur auch, sondern sogar viel besser, schneller und effizienter ginge, da humanbasierte Testmethoden im Gegensatz zum Tierversuch für den Menschen relevante Informationen liefern.“
Wir sind uns also alle vollkommen einig, dass Tierversuche grausam und unnötig sind und sofort abgeschafft gehören. Hier ein besonders schlimmes Beispiel.
Also lasst uns gemeinsam, bei guter Gesundheit, gegen diesen Wahnsinn kämpfen – mit den passenden politischen Mitteln!
Impfen ist ein emotional schwieriges Thema. Je nach persönlicher Einstellung, ob man a) nur den persönlichen Werten folgt, oder b) auch die sekundären Auswirkungen des eigenen Verhaltens mit berücksichtigt, kann man zu unterschiedlichen Haltungen kommen. So kann a) bedeuten, dass man grundsätzlich nichts tut, was mit Tierversuchen in Verbindung steht, also auch Impfungen strikt ablehnt. Die abstrakte Idee dahinter: Würden das alle tun, wäre die Welt eine bessere. Und b) kann heißen, dass man sich vor Augen führt, dass eine Welt ohne Impfungen gegen Covid-19 unverantwortlich viele zusätzliche medizinische Maßnahmen zur Folge hätte, inklusive direkter und zusätzlicher Tierversuche. Und auch die individuelle Lebenssituation, also etwa wie sehr man Kontakt mit anderen Menschen hat oder wenn man Bedenken hat, dass Impfnebenwirkungen auftreten könnten, können zu unterschiedlichen individuellen Entscheidungen führen. Bitte überlegt Euch in jedem Fall gut, was das Richtige für Euch, Eure Mitmenschen und die Tiere ist.
Das raten Euch die Expert:innen und Betroffenen
PS: Kürzlich ist ein überzeugter Veganer (der britische Tierschützer Glynn Steel) nur wenige Wochen vor seinem 55. Geburtstag an Corona gestorben. Er hatte sich nicht impfen lassen, weil er die Tiere schützen wollte. Als die Krankheit einen schweren Verlauf nahm und er ans Beatmungsgerät angeschossen wurde, änderte er seine Meinung und bat doch um eine Impfung, aber da war es leider medizinisch schon zu spät. Seine Witwe, Emma Steel, bittet nun eindringlich, sich impfen zu lassen, um sich, die Angehörigen und auch die Tiere weiter möglichst effektiv schützen zu können.
Dies bitten wir Euch auch und schließen uns diesem Appell an, denn durch das Verweigern von Impfungen werden keine Tierversuche vermieden. Es gibt natürlich medizinisch begründete Ausnahmen, in denen von einer Impfung (nach individueller Abwägung) abzuraten sein kann. Ebenso bei den wenigen Menschen, die gar keine Kontakte zu anderen haben (und dies auch in Zukunft ausschließen können).
Covid-19 ist gefährlich und Long Covid kann zu lang anhaltenden Einschränkungen führen. Ein:e tote:r oder schwerkranke:r Tierrechtler:in nützt den Tieren gar nichts!
Auch trägt eine hohe Impfquote dazu bei, dass es weniger Mutationen und weniger schwere Fälle gibt, was wiederum eine Entlastung im Gesundheitssystem bedeutet, wodurch dann weniger Medikamente zum Einsatz kommen müssen, die mit Tierversuchen im Zusammenhang stehen…
In diesem Sinne: Bitte bleibt gesund und zuversichtlich!
weitere Quellen:
Übersterblichkeit durch SARS-Cov-2
Sicherheit von Covid-19-Impfstoffen
Covid-19-Fallzahlen
