Chance vertan: Antarktis-Kommission entscheidet gegen Meeresschutzgebiet

Die Ausweisung von riesigen Meeresschutzgebieten im antarktischen Südpolarmeer ist gescheitert. Die Jahreskonferenz der zuständigen internationalen Antarktis-Kommission  im australischen Hobart endete, ohne dass besonders wertvolle und sensible Regionen des Südpolarmeers mit seiner Tierwelt dauerhaft unter Naturschutz gestellt wurden.

Deutschland hatte einen Vorschlag für ein Meeresschutzgebiet im Weddellmeer, das mit mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometern etwa fünf Mal so groß wie die Bunderepublik sein soll, ausgearbeitet und mit Hilfe der EU eingebracht.

Neben dem Vorschlag für ein Schutzgebiet im Weddellmeer standen auch Vorschläge für weitere Schutzgebiete westlich der antarktischen Halbinsel und in der östlichen Antarktis zur Abstimmung. Die 24 Vertragsstaaten und die EU konnten bei keinem der drei Gebiete Einigung erzielen. Bereits 2009 hatte die CAMLR-Kommission beschlossen, ein Netzwerk von Meeresschutzgebieten rund um den antarktischen Kontinent einzurichten. 2016 wurden im Rossmeer 1,55 Millionen Quadratkilometer Meeresfläche unter Schutz gestellt.

„Offenbar sind diverse Kleinigkeiten wichtiger als eine gemeinsame Einigung zu Gunsten der Tiere und der Natur“, meint Martin Buschmann, Spitzenkandidat zur Europawahl 2019 der Partei Mensch Umwelt Tierschutz. „So etwas macht mich betroffen und sollte uns allen ein Zeichen sein, dass mehr Umwelt- und Tierschutz in den Parlamenten vonnöten ist.“

Das Weddellmeer ist Lebensraum und wichtiges Nahrungs-, Brut-, und Aufzuchtgebiet für eine Vielzahl an marinen Arten.

Quelle: WWF