VOST wehrt sich gegen Kritik an Tiertransporten

VOST-Geschäftsführer Cord-Hinnerk Thies führt zur Rechtfertigung der Transporte an, dass wir in einer Demokratie leben. Er verkennt dabei, dass Tierquälerei, zu welcher unstrittig das betäubungslose Schlachten gehört, von der Gesellschaft abgelehnt wird. Selbst wenn die Tiere unter Einhaltung sämtlicher Vorschriften der EU-TransportVO unbeschadet im Drittland ankommen, sind diese Transporte nach nationalem Recht zu verbieten. Es ist unstrittig, dass in Marokko alle Rinder früher oder später geschlachtet werden und zwar zu 100% betäubungslos.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass die trächtigen Tiere gar nicht der Zucht im Drittland zugeführt werden. Wie sonst ist es zu erklären, dass bei der Vielzahl der transportierten Tiere noch keine, weitere Transporte entbehrlich machenden Herdenverbände aufgebaut werden konnten ? Und warum gibt es immer noch keine Definition des Begriffs „Zuchttier“ ? Hierauf aufbauend könnten Nachweise verlangt werden, ob das Tier im Drittland auch seinem Zweck, nämlich der Zucht zugeführt wurde. Gleichzeitig wäre ausgeschlossen, dass tatsächlich „Schlachttiere“, die eigentlich nicht länger als 8 Stunden transportiert werden dürfen, auf die Reise geschickt werden.
Dass vom VOST-Chef angeführte Argument, die Tiere seien viel zu hochpreisig, um sie einfach nach dem Abkalben zu schlachten, vermag nicht zu überzeugen, zumal die Milchproduktion und Rinderhaltung in Marokko durch das bilaterale Kooperationsprojekt „Deutsch-Marokkanisches Exzellenzzentrum für Landwirtschaft“ subventioniert wurde bzw. wird.

https://www.bmel-kooperationsprogramm.de/projekte/marokko/