Mähtod: Gefahr für Wildtiere

Ab Anfang Mai beginnt häufig das Mähen landwirtschaftlicher Grünflächen – gerade zur Brut- und Aufzuchtszeit von Wildtieren wie Rehkitzen und Junghasen! Ihre Überlebensstrategie, bei Gefahr regungslos in ihrem Versteck zu bleiben, wird ihnen bei der Mahd zum Verhängnis.

Um so viele Tiere wie möglich vor dem Mähtod zu retten, gibt es Initiativen, die mithilfe von Drohnen Rehkitze suchen. Dafür werden ehrenamtliche Helfer:innen benötigt.

Aber nicht nur Rehkitze und Hasen, sondern auch u.a. Hamster, Mäuse, Igel, Amphibien, Wiesenvögel und viele Insekten fallen der frühen und häufigen Mahd zum Opfer. Beim landwirtschaftlichen und privaten Mähen von Grünflächen und Gärten werden jährlich min. mehrere hunderttausend Wildtiere verletzt oder sterben.

Igel rollen sich bei Gefahr ein und stellen sich tot. Dadurch werden sie, wie auch Amphibien, Jungvögel, Insekten und andere Tiere, häufig von den bei Gartenbesitzer:innen beliebten Mährobotern verstümmelt oder sogar getötet. Wenn ein weibliches Tier, das Nachwuchs hat, getötet oder schwer verletzt wird, können außerdem auch die Jungtiere verhungern.

Solches Tierleid lässt sich durch vielerlei Maßnahmen verhindern. Jede:r kann dazu beitragen und dadurch Leben retten!

Als Gartenbesitzer:in:
– keine Mähroboter einsetzen, vor allem nicht nachts
– vor dem Einsatz von motorisierten Gartengeräten nach Wildtieren suchen

Als Tierfreund:in:
– Informationen über Gefahren und Schutzmaßnahmen verbreiten
– insbesondere Landwirt:innen in der Umgebung darauf hinweisen
– bei der ehrenamtlichen Rehkitz-Rettung helfen
– wenn ihr verletzte Tiere findet: Helfen und bei einer Wildtierhilfe melden

Als Landwirt:in:
– möglichst späte erste Mahd, am besten nicht vor Anfang Juli
– von innen nach außen mähen, damit Wildtiere fliehen können
– moderne Doppelmessermähwerke einsetzen, keine Aufbereiter
– Schutzblenden oder akustische Wildvergrämer um das Mähwerk anbringen, die vor den Klingen am Boden entlang schleifen, um Wildtiere aufzuscheuchen
– hoher Schnitt (10 – 15 cm), um bodennah lebende Kleinsäuger, Amphibien und Insekten zu schützen
– möglichst bei bedecktem Himmel und kühler Witterung bzw. in den frühen Morgen- oder Abendstunden mähen, um blütenbesuchende Insekten zu schonen
– Vergrämungsmaßnahmen am Tag vor der Mahd, z. B. Pieptöne, Plastiktüten, flatternde Bänder
– Rehkitz-Rettung

Politisch:
– wildtierschonende Pflege kommunaler Grünflächen
– Verbot, von außen nach innen zu mähen
– Agrarumweltmaßnahmen, um Ertragseinbußen bei einer wildtierschonenden Mahd auszugleichen, ausbauen
– Hersteller von Mährobotern verpflichten, z. B. durch Warnhinweise über die Gefahren für Tiere aufzuklären
– Zum Schutz nachtaktiver Tiere Nachtfahrverbot für Mähroboter

Quellen und weiterführende Informationen:
https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/reh-stoppt-den-maehtod
https://www.peta.de/themen/maehtod-rehkitze/
https://www.peta.de/themen/maehroboter-igel/
https://www.agrarheute.com/technik/gruenlandtechnik/rehkitzrettung-landwirte-unterstuetzung-region-finden-581432
https://rehkitzretter.net/