Amazonien zerstört, Klimawandel verschärft

Ein Bericht über die Konferenz des Lateinamerika-Forums Berlin

Am 1. November fand im Festsaal des Berliner Rathauses Charlottenburg eine Konferenz zu den Themen Klimawandel, politische Veränderungen und Menschenrechte der indigenen Bevölkerung statt. Auf der Gästeliste standen unser Spitzenkandidat für die Europawahl 2019, Martin Buschmann, sowie seine Assistentin und Leiterin der zukünftigen Jugendorganisation GUTuN, Nele Sophie Wilmking. Ausgetrocknete Flüsse, Waldbrände, schlechte Ernten und dann Überschwemmungen. Dieser Sommer hat die Folgen des Klimawandels weltweit vor Augen geführt. Die Zerstörung der Regenwälder ist einer der Gründe.

Trotz einiger Erfolge auf internationaler Ebene hat sich die Lage der indigenen Völker in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Ursachen finden sich hauptsächlich in der verstärkten Ausbeutung der Regenwaldregionen, politischen Rechtsruck und Wirtschaftskrisen. Letztere suchen die Regierungen Lateinamerikas mit den üblichen neoliberalen Antworten zur Devisenbeschaffung, Haushaltssanierung und Inflationsbekämpfung Herr zu werden. Für Amazonien bedeutet der intensivierte Neo-Extraktivismus: Aufweichen von Schutz- und Umweltgesetzen, illegaler Holzeinschlag, Freigabe von indigenen Reservaten und Naturschutzgebieten für Viehweiden, Erdölförderung und Bergbau, Palmölplantagen und Sojaanbau, Bau von Staudämmen; für die Menschen Entwurzelung, Vertreibung, Zerstörung ihrer Lebensräume, Verlust der Artenvielfalt. Immer häufiger treten inzwischen selbst in Amazonien gefährliche Dürreperioden auf. Klimawandel als Folge und Ursache.

Abnehmer der Produkte Amazoniens sind vorrangig die industrialisierten Länder einschließlich China. Damit sind wir mitverantwortlich für die Zerstörung der Regenwälder, auf deren Konto 20% der Erderwärmung gehen.

Bereits vor den Wahlen am 28.10.2018 um das Präsidentenamt in Brasilien stieg die Abholzung der Regenwälder um 80% an. „Kein Zentimeter“ werde unter der neuen Regierung von Bolsonaro für die Indigenen reserviert. In ihnen erkennt er bloße Entwicklungshindernisse. Bolsonaro steht für die unbegrenzte Ausbeutung der Regenwälder.

Am Ende der Konferenz kommentiert Buschmann: „Es war eine sehr interessante Veranstaltung, auf der ich wieder einmal viel lernen konnte. Es geht bei der Rodung des Regenwaldes nicht nur um den Klimawandel, sondern es sind ganz konkret Menschenrechte bedroht. Da gilt es, politisch Druck zu machen. Es kann nicht sein, dass aus Geldgier die grüne Lunge der Welt langsam verschwindet und Menschenrechte dafür wortwörtlich mit Füßen getreten werden. Im Europaparlament werde ich mich dafür einsetzen, dass dieses Verhalten der Regierung Bolsonaros nicht toleriert wird.“

Quelle: Lateinamerika-Forum Berlin
Fotos: Martin Buschmann & Nele Sophie Wilmking