Charité: Eine Reise in die Medizingeschichte Ende des 19. Jahrhunderts

Tierversuche – damals wie heute grausam

Im März / April diesen Jahres wurde der historische Sechsteiler „Charité“ im ARD ausgestrahlt.

„Die Serie spielt in den Jahren um 1888, einer Zeit der bahnbrechenden medizinischen Forschung an der Charité und enormen gesellschaftlichen Umwälzungen.

Die Charité hat Ende des 19. Jahrhunderts Medizingeschichte geschrieben: Drei spätere Nobelpreisträger – Robert Koch, Emil Behring und Rudolf Virchow – arbeiten zusammen an der Charité. Wie sie geforscht und gelebt haben, was sie angetrieben oder zurückgeworfen hat, davon erzählt die Serie.“ (Quelle: http://www.berliner-woche.de)

In der Serie wurde  gezeigt, dass Robert Koch und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter am Institut an der Charité arbeiteten. Für ihre  medizinische Forschung benutzten sie auch Tiermodelle. Im düsteren Labor, so wurde gezeigt, waren auch ein Pferd, Schafe, Kaninchen und Meerschweinchen untergebracht. Welche Versuche mit diesen Tieren damals gemacht wurden, wurde zum Glück nicht rekonstruiert.

Aber: BILD fand die Erinnerungen der Hedwig Freiberg, Kochs Geliebten und späteren 2. Ehefrau und druckte die Aufzeichnungen am 05. April ab. Das Original von Hedwig Freibergs Aufzeichnungen liegt im Archiv des Berliner Stadtmuseums. Hier gibt sie Einblick u.a. über seine Menschenversuche an ihr und über das Leiden der Tiere im Detail.

Aus ihren Aufzeichnungen / Quelle: BILD

Über seine Menschenversuche mit ihr: „Mit Tierversuchen käme er nicht mehr vorwärts und sich selbst könne er nicht so einwandfrei beobachten wie einen anderen Menschen.“

Über die Misshandlung der Versuchstiere: „…aber auf jedem Tisch lag festgebunden auf einem Brett irgendein armes wahrloses Tier in furchtbarsten Qualen mit aufgeschnittenem, klaffenden Leibe, in welchem Nadeln steckten, oder mit Nadeln in den Augen, während an einzelnen Stellen in Käfigen, arme geschwollen aussehende oder verendete Kaninchen und Meerschweinchen herumhockten. Das hat mir einen solchen Schock gegeben (…), dass (…) ich Koch seit damals immer nur mit einem gewissen Grauen ansehen konnte.“

Die Geschichte der Medizin ist unbestritten eine Erfolgsgeschichte, aber wie bereits Robert Koch feststellen musste, sind Tiere und Menschen so unterschiedlich, dass man von Tierversuchen meist nicht auf Menschen schließen kann und so wären wir noch viel weiter, wenn wir nicht an dieser mittelalterlichen Forschung festhalten würden. Bis heute bleibt die medizinische Forschung für alle verwendeten „Tiermodelle“ die reinste Qual und nimmt einen dunklen Fleck in der Geschichte der Menschheit ein.

Forschung ja! Aber ohne Tierversuche!

Ihre / eure BGSt.