Giftfreie Bahnhöfe!

Immer wieder kommt es zu sogenannten „Schädlings“-Bekämpfungen mit Giftködern an Bahnhöfen.

Diese töten Ratten und andere Tiere qualvoll erst einige Tage nach der Aufnahme des Gifts.

Außerdem reichern sich die Giftstoffe in unserer Umwelt an und wirken so auch indirekt auf uns Menschen.

Es gibt viele Alternativen zur Bekämpfung mit Gift. So ist zum Beispiel eine bessere Müllentsorgung schon eine wirksame Maßnahme, um die Ratten und Mäuse von den Bahnhöfen fernzuhalten.

Wenn du auch möchtest, dass keine Giftköder mehr an Bahnhöfen ausgelegt werden, dann mach bei unserer E-Mail Aktion mit.

Bitte kopiere den untenstehenden Text und sende diesen als E-Mail an folgende E-Mail-Adresse der Deutschen Bahn: feedback@bahnhof.de

So setzt du ein Zeichen gegen Giftköder an Bahnhöfen und hilfst den Tieren, die qualvoll daran sterben. Vielen Dank!

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Auslegen von Giftködern an Bahnhöfen ist eine bundesweit verbreitete Maßnahme. Aus folgenden Gründen ist der Einsatz von Giftködern jedoch sehr umstritten:
Auf den Giftbehältern wird der Giftstoff Difenacoum als Bekämpfungsmittel erwähnt. Dieser Wirkstoff wird meist zur Tötung von Ratten und Mäusen verwendet, indem er innere Blutungen hervorruft. Dies bestätigt auch der „Wildtierschutz-Deutschland“:

„Das Vergiften von Kleinsäugern ist sehr grausam. Die Rodentizide sind so gewählt, dass die Tiere erst nach 4-7 Tagen nach Giftaufnahme sterben, damit die Artgenossen keinen Zusammenhang zwischen Gift und dem Tod des Tieres erkennen. Das bedeutet, dass die Tiere lange leiden bevor sie sterben. Rodentizide verursachen innere Blutungen von Organen. Da Organe nervennahe Regionen sind, sind die Blutungen, die schließlich zum Organversagen führen, mit extremen Schmerzen für die Tiere verbunden.“ (https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/Ratten)

Wenn andere Tiere mit dem Giftstoff in Berührung kommen, dann werden auch sie mit den Auswirkungen des Gifts zu kämpfen haben und oftmals daran sterben. Dies hat somit verheerende Folgen nicht nur für die Tiere, die eigentlich bekämpft werden sollen: Das Umweltbundesamt nimmt dazu wie folgt Stellung:

„Im Rahmen der EU-weiten Wirkstoffbewertung wurden sehr hohe Risiken durch die Anwendung von Rodentiziden mit Antikoagulanzien für Wildtiere festgestellt. Es besteht die Gefahr, dass nicht nur Ratten und Mäuse, sondern auch andere Tiere, die nicht Ziel der Bekämpfung sind (Nicht-Zieltiere), von den Ködern fressen und dadurch unabsichtlich vergiftet werden.“ (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/publikationen/180919_uba_hg_nagetierefaq_bf_small.pdf)

Auch in der Umwelt wie zum Beispiel in vielen Gewässern konnten die Gifte, die zur Bekämpfung der Ratten eingesetzt werden, bereits in Flusslebewesen nachgewiesen werden. Welche langfristigen Auswirkungen dies auf die Ökosysteme und auch uns Menschen haben wird, ist noch unklar. Das Umweltbundesamt schreibt dazu:

„(…) Im Rahmen einer vom UBA in Auftrag gegebenen Untersuchung durch das Fraunhofer Institut für Molekulare Biologie und Angewandte Ökologie wurden Leberproben von Brassen (Abramis brama) aus den größten Flüssen in Deutschland – darunter Donau, Elbe und Rhein – sowie aus zwei Seen untersucht. In allen Fischen der bundesweit 16 untersuchten Fließgewässer-Standorte im Jahr 2015 wurde mindestens ein Antikoagulans der 2. Generation nachgewiesen. (…) Eine mögliche Eintragsquelle stellt der Einsatz von antikoagulanten Rodentiziden zur Bekämpfung von Ratten in der Kanalisation dar“

Dies zeigt, wie viel Leid den Tieren durch eine Bekämpfung mit Gift angetan wird. Zusätzlich reichern sich die Giftstoffe in der Umwelt an, was auch langfristig Auswirkungen auf die Menschen haben kann.

Wirkungslosigkeit der Bekämpfung mit Gift

Es konnte nachgewiesen werden, dass das Weglassen von Giftködern keinen Einfluss auf die Rattenpopulation hat.

Denn Ratten versuchen die Populationsgröße erst recht zu erhalten, wenn sie merken, dass viele Artgenossen sterben. Somit steigt die Reproduktionsrate und die Gesamtzahl der Ratten gleicht sich sehr schnell wieder aus, wenn Giftköder eingesetzt werden. (s. https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/Ratten)

Außerdem können die Ratten aufgrund der natürlichen Selektion resistent gegenüber den Giftstoffen werden. Somit hat die Anwendung von Giftködern auf lange Sicht so gut wie keine Wirkung.
Nachfolgend sind wirkungsvollere Alternativen aufgelistet, welche dabei helfen können die Bahnhöfe ohne den Einsatz von Gift möglichst frei von Mäusen und Ratten zu halten.
Alternativen zur Anwendung von Giftködern

Ratten kommen immer dann, wenn es viel Müll gibt, in welchem sie etwas Essbares finden. Wenn die Hygienemaßnahmen am Bahnhof strenger werden, so würde dies auch dazu führen, dass die Ratten sich selber andere Orte zum Leben suchen und ihre Population nicht weiter zunimmt.

Hierzu könnte man auch die Bürger:innen miteinbeziehen und durch Plakate darauf aufmerksam machen wie man den Müll am Bahnhof richtig entsorgt.

Eine Alternative zur Bekämpfung mit Gift wären außerdem Futterköder, die zur Unfruchtbarkeit führen.

Bauliche Maßnahmen wie zum Beispiel Gitter über Öffnungen zur Kanalisation anbringen oder erneuern, falls es dort Lücken gibt. Manche Schädlingsbekämpfungsfirmen bieten dazu Beratungen an. Damit man dabei sichergeht, dass die Ratten nicht eingeschlossen werden und dadurch ggf. sterben, gibt es hier noch einige Ratschläge dazu: https://www.peta.de/themen/maeuse-ratten-vertreiben/

Lebendfallen aufstellen und die Ratten umsiedeln. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Fallen jede Stunde kontrolliert werden. Sonst könnte es dazukommen, dass die gefangenen Tiere verdursten oder vor Stress sterben. Auch sollte man die gefangenen Ratten in einem Umkreis von 100 Metern wieder freilassen. Hier finden Sie dazu mehr Informationen: https://www.peta.de/themen/maeuse-ratten-vertreiben/

Eine Dokumentation von arte berichtet auch über die Auswirkungen der Rattenbekämpfung mit Gift. Diese kann ich Ihnen sehr empfehlen: https://www.arte.tv/de/videos/100821-000-A/stadtratten/

Vielen Dank, dass Sie die E-Mail bis hierhin gelesen haben