Über Ratten gibt es viele Mythen und Schauergeschichten, weil die Menschen kaum etwas über sie wissen. Wissenschaftler:innen interessieren sich erst seit Kurzem dafür, das Leben der Stadtratten zu ergründen – und finden dabei Erstaunliches heraus.
Ratten sind intelligent, sozial und haben die Fähigkeit zu Empathie.
In einem Experiment, in dem sie zwischen einer Leckerei und der Rettung eines Artgenossen wählen mussten, entschieden sie sich meist für Letzteres. Außerdem bringen sie gebrechlichen Familienmitgliedern manchmal Futter ins Nest und schlafen gern zusammengekuschelt auf einem Haufen.
Zur Übertragung von Krankheiten stellt sich heraus, dass der Mensch seine Schuldzuweisung besser umkehren sollte: Die Übertragung von Ratten auf Menschen ist nur minimal, im Gegensatz zur Übertragung von Mensch auf Ratte! Die Bekämpfung von Ratten ist nicht nur unwirksam, sondern kann sogar kontraproduktiv sein: In einer Studie zeigte sich ein Anstieg von Krankheitserregern nach der Rattenbekämpfung! Zudem ist Rattengift sehr grausam (die Ratten verbluten innerlich) und auch eine Gefahr für andere Tiere, die damit in Berührung kommen.
Wir fordern ein Verbot der Tötung von Ratten mit Giften, Fallen o. ä.. Probleme mit einer Überpopulation kommen vor allem durch unkontrollierte Entsorgung von Lebensmitteln und Müll zustande. Strengere Hygieneverordnungen und der Einsatz von Futterködern, die zur Unfruchtbarkeit führen, können die Population wenn nötig schonend eindämmen.
Mehr dazu könnt ihr in einer interessanten Dokumentation in der Mediathek von arte anschauen: https://www.arte.tv/de/videos/100821-000-A/stadtratten/ (Dort werden auch ein paar schlimme Bilder gezeigt, wer diese lieber nicht sehen will, hört Teile davon vielleicht lieber nur an.)
