26. Bundesparteitag

16. Oktober in Frankfurt a. Main

Viel Freiraum für persönliche Gespräche

Bei den letzten Bundesparteitagen war in mehrfacher Hinsicht viel Arbeit zu erledigen und es war nicht leicht, das „Timing“ immer einzuhalten. So war es nur zu verständlich, dass von verschiedenen Seiten der Wunsch geäußert wurde, auch einmal einen „entspannteren“ Parteitag zu erleben, der persönlichen Gesprächen mehr Raum lässt. Dem wurde diesmal Rechnung getragen – mit erfreulicher Resonanz.

Den Anfang machte die Vorführung des synchronisierten Films „MEAT THE TRUTH“, der über die gravierenden Folgen des Fleischkonsums für das Klima aufklärt.

Im Bericht des Vorsitzenden, Stefan Bernhard Eck, zur Lage der Partei erfuhr man von einigen wichtigen Meilensteinen, welche uns wieder ein Stück vorangebracht haben: die Wahlen der Landesvorstände Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein, die Optimierung der Außendarstellung unserer Partei durch die Anschaffung attraktiver Info-Stände, Transparente, T-Shirts und die Ausarbeitung einer Vielzahl von Faltblättern zu unterschiedlichen Partei-relevanten Themen, die Qualität unseres Parteimagazins ZeitenWENDE sowie die erfreuliche Entwicklung der Bundeshomepage, die bei Google in manchen Bundesländern bereits unter den Tops auf der ersten Seite unter dem Suchbegriff Tierschutz zu finden ist. In seinem Bericht wurde auch die herausragende Veranstaltung am 11. September in Hannover mit dem weltbekannten Umweltaktivisten Captain Paul Watson erwähnt, die – neben unserer Bodensee-Aktion im Zusammenhang mit der Ausrottung des Thunfischs – den diesjährigen Höhepunkt der Kampagne „MOTION FOR THE OCEAN“ darstellte.

Ein weiteres Thema waren die Bundesarbeitskreise, von denen, wie oben beschrieben, der BAK Meeresschutz besonders aktiv war. Die Gründung eines neuen Bundesarbeitskreises mit dem Titel „Nachhaltige Entwicklungspolitik, Artenschutz und Bildung in Entwicklungsländern“ fand allgemeine Zustimmung, nachdem – am Beispiel Botswana – überzeugend dargestellt worden war, dass man die ausgebeuteten „Dritte-Welt-Länder“ mit einer ganz neuen Art von Entwicklungspolitik unterstützen müsse, in deren Fokus auch Tier- und Umweltschutz stehen. Lobend erwähnt wurde auch die Teilnahme von Parteimitgliedern an zahlreichen Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet.

Ein anderer Schwerpunkt waren die im nächsten Jahr anstehenden Landtagswahlen, an denen voraussichtlich nur die Landesverbände Sachsen-Anhalt und Berlin teilnehmen werden. Der Landesverband Baden-Württemberg kann aus Gründen der unverschämt hohen Hürden für die Wahlzulassung an der Landtagswahl nicht teilnehmen; es gibt keine Landesliste wie in anderen Bundesländern. Mindestens 10.500 Unterstützerunterschriften müssten demzufolge für die 70 Wahlkreise gesammelt werden. Man sieht: Ein Bundesland, das über 50 Jahre ununterbrochen politisch durch eine schwarze Vorherrschaft geprägt ist, hinkt gewaltig hinterher, was Demokratie anbetrifft.

Etliche Gäste waren diesmal zu unserem Bundesparteitag gekommen – darunter auch Uta Maria Jürgens, die Leiterin des Arbeitskreises Tierschutz, Landwirtschaft und Gentechnik der ödp, mit der unser Bundesvorsitzender einen konstruktiven Gedankenaustausch führte.

Natürlich wurde auch wieder für das leibliche Wohl gesorgt – mit einer großen Auswahl an veganen Köstlichkeiten, die wie immer viel Zuspruch bei den anwesenden Parteimitgliedern fanden.

Dieser Parteitag, der mehr Zeit für Gespräche im Plenum bot, hat zweifellos den Zusammenhalt der Mitglieder gefördert.

Margret Giese