Thunfisch stirbt im Mittelmeer bis 2012 aus

Der Blauflossenthunfisch im Mittelmeer droht laut einer aktuellen Studie der WWF bis 2012 durch Überfischung auszusterben. „Trotzdem geht die Fischindustrie wieder zum Tagesgeschäft über“, sagte Sergi Tudela vom WWF. Die zweimonatige Fangsaison im Mittelmeer soll heute (Donnerstag, 16. April 2009) beginnen. Als einziges Mittel zur Erhaltung der Thunfischbestände ist eine deutliche Reduktion der Fangquoten notwendig.

Der Studie zufolge hat sich das Gewicht eines fortpflanzungsfähigen Blauflossenthunfischs im Mittelmeer seit den 90er Jahren etwa halbiert. So sei das Durchschnittsgewicht der vor der libyschen Küste gefangenen Tiere von 124 Kilogramm im Jahr 2001 auf 65 Kilogramm 2008 gefallen. Vor Beginn des industriellen Fischfangs hätten manche Exemplare bis zu 900 Kilogramm erreicht.

Der Schwund der großen Thunfische habe einen überproportional großen Einfluss auf die Fortpflanzung, weil sie deutlich mehr Nachwuchs zeugten als durchschnittliche bzw. kleinere Artgenossen. Auch sei der Anteil der zeugungsfähigen Tiere 2007 nur noch ein Viertel so hoch gewesen wie 50 Jahre vorher, betonte der WWF, der auch kritisierte, dass weltweit 40 Prozent der gefangenen Thunfische als Beifang in die Netze gehen.