Wahlplakat Massentierhaltung

Text: Matthias Ebner | Foto: Peta

Milch

Für Milch

  • werden Kühe gegen ihren Willen geschwängert,1
  • werden neugeborene Kälbchen ihren Müttern entrissen,2
  • werden männliche Kälbchen nach wenigen Monaten getötet,3
  • werden Kühe betäubungslos enthornt,4
  • werden Kühe lebenslang eingesperrt,5
  • werden Kühe getötet, sobald die „Milchleistung“ nachlässt und nicht mehr profitabel ist.

Erklärungen

  1. Kühe geben, wie alle Säugetiere, nur dann Milch, wenn sie kurz vorher ein Kind geboren haben. Da Herdenhaltung mit männlichen und weiblichen Tieren (und somit freiwilliger Geschlechtsverkehr) nicht profitabel ist, werden sie „künstlich besamt“.
  2. Damit die Kuh-Kinder nicht die eigentlich für sie bestimmte Muttermilch trinken, sondern diese verkauft werden kann, werden sie sofort oder 3 Tage nach Geburt ihrer Mutter entrissen.
  3. Nach kurzer Zeit werden die männlichen Kälbchen dann getötet und als „Kalbfleisch“ verkauft. Ohne diesen Verkauf wäre Milch nicht profitabel.
  4. Um Verletzung bei der nicht artgerechten Tierhaltung zu vermeiden, werden Kühe betäubungslos enthornt (außer bei Demeter und Anbindehaltung), obwohl in den Hörnern wichtige Nerven- und Blutbahnen verlaufen.
  5. Der Profit ist bei möglichst wenig Platz und Bewegung am größten. Daher dürfen sogar fast alle „Bio-Tiere“ nie auf eine Weide (außer bei Demeter).

Gentechnik und Zucht

Immer wieder stößt man im Zusammenhang mit Tierausbeutung auf das Thema Gentechnik. Der Bauernverband und ähnliche Lobbygruppen sowie Lebensmittelkonzerne versuchen dabei meist die Verbraucher mit gewissen Floskeln zu beruhigen. Dazu zählt, dass es keine gentechnisch veränderten „Nutztiere“ gäbe. Und ja, es stimmt, dass es in der deutschen Tierausbeutungsindustrie keine durch Gentechnik „optimierten“ „Nutztiere“ gibt (zumindest nicht in nennenswerter Anzahl) sowie dass etwa Kühe „lediglich“ durch klassische Zucht zu „Hochleistungsmilchmaschinen“ gemacht wurden.

Gentechnisch veränderte Produkte oder solche von genveränderten Tieren müssten in der EU, anders als in den meisten US-Staaten, als solche für Verbraucher_innen gekennzeichnet werden. Nicht gekennzeichnet werden müssen jedoch (konventionelle) Produkte von Tieren, die mit genveränderten Pflanzen gefüttert wurden. Weil Soja als Kraftfutter sehr beliebt ist und als Futtermittel (im Gegensatz zu Soja-Produkten wie Tofu und Sojamilch) fast ausschließlich aus Süd- und Nordamerika kommt, wo es fast immer genverändert ist, um es resistent gegen Herbizide und Pestizide zu machen, stammen nahezu alle Nicht-Bio-Tierprodukte wie Fleisch, Milch und Eier aus Tierhaltung mit GVO-Fütterung (genveränderte Organismen). Doch auch bei Bio-Tierfutter darf bis zu 0,9% mit GVOs verunreinigtes Material verwendet werden.

Ebenfalls ist es richtig, dass die Zucht in der EU i. a. R. darin besteht, dass weibliche Tiere künstlich besamt werden. Beim Menschen würde man von Vergewaltigung sprechen.

Bei der Zucht wird ausschließlich auf den Profit für den Menschen, sprich die Milchleistung, geachtet. Die Gesundheit der Tiere spielt quasi keine Rolle. Daher leiden Milchkühe fast immer unter ständigen Klauen- und Euterentzündungen, weswegen ihnen meist Antibiotika verabreicht wird, welches wiederum neben dem Eiter der Entzündungen in der Milch landet.

Das nachfolgende Video soll über die Wahrheit hinter Kuhmilch aufklären. Bitte nehmen Sie sich die Zeit und sehen Sie es sich an! Danke! Für Kinder sehr empfehlenswert ist der Film „Mattis und die Milch„, der leider nicht online verfügbar ist, aber hier für nur 5 € gekauft werden kann.

Wir unterstützen die nachfolgenden Forderungen der Animals‘ Angels für kurzfristige Verbesserungen für sog. „Milch-Kühe“, rufen aber auch dazu auf, generell auf Milch zu verzichten – um der Tiere, der Umwelt und der eigenen Gesundheit Willen.

Gesundheitliche Aspekte

Milch ist auch (logischerweise) sehr ungesund. Außer dem Mensch trinkt kein erwachsenes Säugetier noch Muttermilch und dazu noch von einer anderen als der eigenen Spezies. Laut diversen Studien, allen voran der China Study (als Buch und als Hörbuch – vorgelesen von Christoph Maria Herbst –erhältlich), kann davon ausgegangen werden, dass Kuhmilchkonsum einer der Hauptfaktoren für erhöhtes Krebsrisiko, Osteoporose, Magen- und Darmbeschwerden, Neurodermitis und Schuppenflechte sowie für erhöhten Mineralstoffmangel im Allgemeinen ist. Informieren Sie sich unabhängig von der täglichen Werbung und verringern oder meiden Sie Milchkonsum! Ihr Körper wird es Ihnen danken.

 

Video: Aktueller ARD-Bericht

Armes Kalb: Abfallprodukt der Milchindustrie?
26.03.2018 | 44 Min. | UT | Verfügbar bis 26.03.2019 | Quelle: NDR

Kühe geben keine Milch ohne Nachwuchs zu bekommen. Im Geschäft mit der Turbo-Milchkuh werden männliche Kälber allerdings zum Verlustgeschäft. Was passiert mit ihnen?

Was nun?

Heutzutage muss niemand mehr auf einen bestimmten Geschmack verzichten, wenn man tierliche Milch und Milchprodukte vom eigenen Speiseplan streichen möchte. Es gibt nahezu alles in vegan, sprich rein pflanzlich. Folgende Milch-Alternativen findet man in größeren Bioläden und zunehmend auch in ganz normalen Supermärkten:

  • Soja-Milch
  • Mandel-Milch
  • Hafer-Milch
  • Dinkel-Milch
  • Kokos-Milch
  • Reis-Milch
  • Reis-Kokos-Milch
  • Haselnuss-Milch
  • Soja-Reis-Milch

Ebenso gibt es mittlerweile tierleidfreien, nämlich veganen, Käse wie z. B. von Wilmersburger (Edeka und Alnatura), Veggi Filata (Alnatura), Vegusto oder Jeezo (beide online) sowie viele weitere. Zudem findet man online und in immer mehr Geschäften vor Ort auch vegane Alternativen zu Produkten wie

  • Joghurt
  • Sahne
  • Schmand
  • Quark
  • Frischkäse
  • usw.