Verantwortung wahrnehmen – Politik zukunftsfähig gestalten

https://www.zdf.de/politik/frontal-21/antibiotikaresistente-keime-in-guelle-100.html

Durch den Bericht wird deutlich, dass es so nicht weitergehen kann !

Antibiotikaresistenzen sind die nächste Katastrophe, die nach SARS Cov 2 droht, wenn die politisch Verantwortlichen nicht endlich tätig werden.

Wir möchten Euch bitte, Eure Abgeordneten auf Landes, Bundes- und EU-Ebene anzuschreiben, auf die Situation hinzuweisen und sich für die Umsetzung nachhaltigen Lebens einzusetzen.

Die jeweiligen Adressen – hier als Beispiel mal für Niedersachsen – findet Ihr hier:

https://www.landtag-niedersachsen.de/abgeordnete_wahlkreise_wp_aktuell/

https://www.bundestag.de/abgeordnete/wahlkreise/

https://www.europarl.europa.eu/germany/de/europ%C3%A4isches-parlament/abgeordnete-f%C3%BCr-niedersachsen

Der u.a. Textvorschlag wurde uns in wesentlichen Teilen freundlicherweise von Dr. Claudia Preuß-Ueberschär zur Verfügung gestellt.

Verantwortung wahrnehmen – Politik zukunftsfähig gestalten

Sehr geehrte/r ……..

wenn man die Schlussfolgerungen aus der derzeitigen Krise aus den vielen, nicht immer einheitlichen Expertenmeinungen zieht und eigene Überlegungen anstellt, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass wir nicht zurück können zu der Normalität wie wir sie kannten, weil die Normalität das Problem war.

Auch wenn die allermeisten Regierungen den Ratschlägen der Experten gefolgt sind und relativ zielführend und stringent gehandelt haben- auch westliche Demokratien sind also schnell handlungsfähig- so behandeln wir doch gerade die Symptome der Krankheit. Wir werden diese Pandemie sicher damit irgendwann überwinden. Die Ursachen liegen aber viel tiefer nämlich in unserer Lebensweise. Sie dürfen in Zukunft nicht außer Acht gelassen werden, wenn wir eine nächste Katastrophe verhindern wollen.

Weitere Bedrohungen wie die Klimakrise, das Artensterben, das größte seit 66 Millionen Jahren oder der Verlust der Antibiotika schweben wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen.

Rund um den Globus haben wir im vergangenen halben Jahrhundert etwa die Hälfte der Waldökosysteme verloren. Der anthropogene Klimawandel, der für sich genommen schon eine Katastrophe darstellt, verstärkt das Artensterben rasant. Ökosysteme brechen zusammen und zwingen damit Tierarten dazu, sich andere Habitate und Wirtsorganismen zu suchen. Bakterien aber auch Viren, sind äußert schnell in der Lage sich neuen Gegebenheiten und sich damit durch Mutation auch dem Menschen anzupassen.

Die immer größere Zahl von Menschen mit immer größer werdenden Bedarfen bringt diesen Planeten, ein geschlossenes biologisches System, an seine Grenzen und schlussendlich zum Kollabieren. Der immer größere Fleischhunger, der nur durch die Massentierhaltung gedeckt werden kann, ist nicht nur ein ethisches Problem, weil damit Tiere nicht als Mitgeschöpfe, sondern als Produktions- und Optimierungsmittel gesehen werden und wir diese für unsere Zwecke ausbeuten.

Betrachtet man die globale Biomasse terrestrischer Wirbeltiere entfallen davon 3% auf Wildtiere, 32% auf Menschen und 65% auf sogenannte Nutztiere. Das ist der Status quo. Gar nicht auszudenken wie das bei Zunahme der Weltbevölkerung aussehen mag.

Der weitaus größte Zuwachs an Antibiotikagaben wird in der Tiermast vorausgesagt, weil die defizitären Zucht-und Haltungsbedingungen in der industriellen Tierhaltung nur durch den Einsatz der billigen Antibiotika ausgeglichen werden können. Wir wissen aber auch, dass jeder Einsatz von Antibiotika das Risiko der Resistenzbildung verstärkt. Also haben wir es hier auch mit einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit zu tun. Die moderne Medizin ist ohne Antibiotika undenkbar. Der Verlust der Antibiotika als wirksames Medikament hätte für Mensch und Tier fatale Folgen, auch weil wir als Menschen in urbanen Lebensräumen immer enger zusammenleben. Wir bilden in unseren Millionenstädten eine „Massenmenschhaltung“. Infektionen sind dabei vorprogrammiert, ohne wirksame Antibiotika eine Katastrophe!

Von all den genannten Bedrohungen haben die Regierungen trotz Warnungen von Wissenschaftlern nur sehr zögerlich Kenntnis genommen, noch weniger haben sie hierbei Handlungsbedarf gesehen, weil sie immer nur reagieren, wenn der Tsunami schon da ist und weil der kurzfristige Gewinn immer im Vordergrund steht. Wahlen wollen gewonnen werden und unbequeme Wahrheiten traut man sich nicht zu verkünden.

Die nächsten Jahrzehnte werden darüber entscheiden, ob wir Millionen Arten vor dem Untergang retten können, ob wir das Klima einigermaßen stabil halten können, ob wir Bevölkerungszahlen stabil halten oder besser absenken können, ob wir in der Lage sein werden, unsere Ernährungsgewohnheiten zu ändern, die Tierhaltung in eine nachhaltige und tiergerechte zu transformieren und damit Hunger- und Fluchtursachen zu bekämpfen.

Kurz, es wird sich zeigen, ob wir bereit sind, die planetaren Grenzen anzuerkennen und uns als Teil der Natur zu verstehen und nicht als ihr Gegner. Was wir aber gerade betreiben ist der Angriff der Gegenwart auf die Zukunft.

Deshalb können wir nicht zurück in die Normalität, wie wir sie kannten.

Gerade jetzt mit dem vorsichtigen Anschieben der Wirtschaft nach dem Shut down haben wir es in der Hand, die richtigen Weichen in Richtung einer nachhaltigen Lebens – und Wirtschaftsweise zu stellen.

Dieses „Post Pandemie Management“ ist eine historische Aufgabe für Sie als Politiker !.

Jetzt ist es an der Zeit, sich für den Schutz und die Bewahrung unserer Lebensgrundlagenverantwortungsvoll einzusetzen.

Nicht der Mensch allein darf im Mittelpunkt stehen, sondern die Schöpfung mit all ihren Varianten, weil der Mensch ohne entsprechende Lebensgrundlagen keine Überlebenschance hat.

Ab jetzt öffnet sich ein Zeitfenster, das unbedingt für einen „Green Deal“ genutzt werden muss. Hier liegt die Verantwortung und die Herausforderung bei Ihnen, europa- und weltweit.

Wenn wir das nicht hinkriegen, wäre es das Ende der Evolution wie wir sie bis jetzt kennen. Dieser Planet wird weiter existieren, es wird auch weiter Leben hier geben, aber wahrscheinlich wird das dann ohne uns stattfinden.

Mit freundlichen Grüßen

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Simone Oppermann