Wieder ein Tierversuch-Skandal

Am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sind Labormäusen Tumorzellen implantiert worden, um die Wirksamkeit einer Virentherapie festzustellen. Die Tiere verendeten nach wochenlangem Leiden qualvoll. Damit soll die Forschung im Bereich der Bekämpfung bösartiger Knochenkrebserkrankungen vorangebracht werden. Abgesehen von der Frage, ob solche Tierversuche überhaupt ethisch vertretbar oder wissenschaftlich notwendig sind, fallen im Zusammenhang mit diesem Experiment erneut einige Unregelmäßigkeiten ins Auge.

Die Heidelberger Forscher haben den Versuchszeitrahmen überschritten, andere Tumorzellen als geplant verwendet und einige Tiere zu spät eingeschläfert. Besonders empörend aber ist, dass die erforschte Therapie letztendlich keine Wirkung zeigte!

Waren die als „schwerstbelastend“ bezeichneten Tierversuche aufgrund der fehlenden Genehmigungen illegal? Der Verein „Ärzte gegen Tierversuche“ vertritt diese Ansicht und hat in Zusammenarbeit mit der „Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht“ Strafanzeige gegen Mitarbeiter des DKFZ gestellt. Dort weist man bisher alle Vorwürfe zurück.

Verstöße gegen den Tierschutz gelten in der Forschung immer noch als Kavaliersdelikt, meist droht nur eine Ordnungsstrafe. Nur bei bewiesenem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz können Strafen von bis zu drei Jahren Haft verhängt werden. Im vorliegenden Fall ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.

„Beinahe die gesamte staatliche Förderung kommt dieser grausigen Forschung mit Tierversuchen zugute, während für tierversuchsfreie Methoden praktisch keine Gelder fließen“, empört sich Martin Buschmann. „Das ist einfach nicht mehr länger hinnehmbar.“

Quelle: Ärzte gegen Tierversuche