Immer mehr Menschen scheinen Corona inzwischen für harmlos zu halten. Doch viele Infizierte leiden auch Monate nach einer Erkrankung noch an den Folgen. Eine Studie der Berliner Charité und der Uniklinik Schleswig-Holstein liefert nun erschreckende neue Erkenntnisse über das chronische Erschöpfungssyndrom nach Covid-Erkrankung: Rund 19 % der Infizierten haben nach über 6 Monaten noch Beschwerden! In der Vergleichsgruppe ohne Kontakt mit dem Virus waren es nur 8 %. Besonders betroffen sind junge Frauen zwischen 18 und 24 Jahren.
Das postinfektiöse chronische Erschöpfungssyndrom, auch Fatigue-Syndrom genannt, äußert sich durch eine langfristige und starke körperliche Schwäche, die sich selbst durch Schlaf und Ruhepausen nicht bessert.
Eine weitere häufige Folge der Corona-Infektion sind kognitive Defizite wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Diese traten bei 27 % der Patient:innen auf. Ob sie dauerhaft bestehen bleiben oder sich wieder zurückbilden, ist noch unklar.
Für Betroffene kann Long Covid – zusätzlich zum immensen persönlichen Leidensdruck – zu Berufsunfähigkeit oder gar in den finanziellen Ruin führen. Weder das Gesundheits- noch das Sozialsystem ist passend auf die noch wenig verstandene und erforschte Erkrankung ausgelegt.
Daher braucht es nun vermehrt Aufklärungskampagnen sowie bestmögliche, flächendeckende Behandlungsangebote und Hilfen für Betroffene. Wir fordern zudem angemessene, aber wirksame Corona-Regeln, damit die Bevölkerung auch weiter vor Corona-Erkrankungen und deren Langzeitfolgen geschützt wird.
Bitte passt auf euch auf und schützt auch andere vor Ansteckung, indem ihr z. B. eine FFP2-Maske tragt, wo immer es sinnvoll ist und bei Erkältungssymptomen zuhause bleibt.