Foto: Peta. Danke an Euch!

Milch: Das vergessene Leid der Ziegen

Am Samstag, den 11.02.2017, wurden die Zuschauer*innen in der beliebten Tiersendung „Hund, Katze, Maus“ mit einer Undercover-Recherche von Peta konfrontiert; die Aufnahmen wurden in einen zertifizierten Bio-Ziegenhof gemacht.

Dazu Peta: „Aufgrund von Zeugenmeldungen wurde PETA 2016 auf einen Bio-Ziegenhof in Brilon (NRW) aufmerksam. Bei Undercover-Recherchen fanden Ermittler jedoch nicht nur vernachlässigte und kranke Tiere vor. Eine versteckte Kamera zeigt, wie brutal zwei Arbeiter mit den wehrlosen Ziegen im Melkstand umgehen.“

Sabine Jedzig aus der BGSt.: „Die Bilder der toten, verletzten, brutal durchgeprügelten und jämmerlich schreienden Ziegen verfolgen mich. Welches jahrelange und unbemerkte Martyrium diese Tiere durchgemacht haben müssen, kann man nur schwer erahnen. Nach der Sendung gings mir körperlich und seelisch so schlecht, dass ich nur mit Hilfe einer Schlaftablette in den Schlaf gefunden habe. Aber es geht nicht um mich, dass möchte ich betonen! Denn dank der hartnäckigen Zeugenmeldung, dank dem unerschütterlichen Einsatz von Peta und dank den Machern der Sendung „Hund, Katze, Maus“ wurde uns wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, nicht alles zu glauben, was uns die Bauern und Hersteller von Milchprodukten mit ihrer tierfreundlichen Werbung weismachen wollen. Ganz fest drücken wir Peta die Daumen in ihren Bemühungen den Ziegenhof schließen zu lassen und das dem Betreiber für alle Zeit ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen wird! Ebenso muss sich das Veterinäramt seiner Verantwortlichkeit stellen!“

Hier geht es zur Recherche: https://www.peta.de/ziegenmilch-brilon#.WKGJhfIvlso

Was Sie tun können: Werden Sie als Konsument*in nicht zum Mittäter und überlegen Sie sich dreimal, ob sie nicht lieber doch auf tierliche Produkte verzichten können. Wenn Sie Tiervernachlässigungen oder –quälereien beobachten, wenden Sie sich bitte an Ihr zuständiges Veterinäramt oder wenn das nicht angemessen reagiert, wie im Fall der Ziegen, gleich an Peta oder eine andere namhafte Organisation. Unterstützen Sie die Tierschutzpartei, damit wir an der Bundestagswahl teilnehmen können. Danke!


Update

Dr. Sarah Fretzer vom Landesvorstand Niedersachsen bittet bei Bioland um Stellungnahme im obigen Fall

Montag, 13. Februar 2017 14:48
An: ‚info@bioland.de‘
Betreff: ‚hundkatzemaus‘ Sendung bei Vox, 11.02.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe am Samstag, den 11. Februar die Sendung ‚hundkatzemaus‘ bei Vox gesehen, was mich nun veranlasst Ihnen diese Email zu schreiben. In der Sendung hat eine besorgte Bürgerin die Tierschutzdetektivin Judith Pein eingeschaltet, welche wiederum ein Team organisierte, das in einem Ziegenhof Kameras anbrachte und die Ställe und die Tiere begutachtete.

Das Team dokumentierte grausamste Tierquälerei: tote, abgedeckte Ziegen vor den Ställen, verletzte und halbverhungerte Tiere im Stall, die Ziegen wurden im Melkstand mit Eisenstangen fast tot geprügelt und selbst die Hofhunde fristen ein erbärmliches Dasein an Kette und in einem völlig verdreckten Zwinger.

Sie haben ja nun bereits am Samstag rasch eine Stellungnahme auf Ihrer Website veröffentlicht, diese reicht aber nicht aus um meine Bedenken und Fragen zu klären.

Nun meine Fragen an Sie:

  • Warum bekommt dieser Hof ein Siegel von Bioland?
  • Warum sind Ihnen diese Missstände nicht aufgefallen, sondern einer Bewohnerin in der Nachbarschaft, die vom Eigentümer angeblich sogar bedroht wurde (auch das TV Team wurde angepöbelt)?
  • Wie konnten Sie so lange von den Missständen und der Tierquälerei nichts mitbekommen, wenn laut Aussage des Bauern selbst das Veterinäramt mehrmals vor Ort war und Sie ja auch von der schlechten Gesundheit der Tiere wussten (siehe Ihre Stellungnahme)?
  • Wieso sollte ich weiterhin Produkte mit Ihrem Siegel kaufen, wenn das Einhalten Ihrer Standards anscheinend gar nicht kontrolliert und durchgesetzt wird? Sollte man im Sinne des Verbrauchers nicht erst ein Siegel vergeben, wenn die Standards eingehalten werden?

Ich freue mich von Ihnen zu hören!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sarah Fretzer