Das Mensch-Tier-Verhältnis – etwas stimmt nicht

Am Freitagmorgen (26. Februar 2021) sind bei einem Stallbrand auf einem Hof in Kerken im Kreis Kevelaer über 900 Schweine gestorben.
Diese relativ kurze Meldung wurde über die Presseagentur dpa heute verbreitet. 900 Individuen sind „verendet“, deren Bestimmung ohnehin der Tod war. Zerhackt und zerstückelt sollten sie auf den Tellern der Menschen landen.

Wenn man sich nun einige Kommentare hierzu in den Sozialen Medien durchliest, bekommt man Zweifel, was die Spezies Mensch betrifft. Gemeint sind damit insbesondere die Kommentare, die empfehlen doch gleich zu dem Bauernhof zu fahren, um sich die schon fertig gegrillten Fleischstücke zu organisieren. Da stimmt etwas nicht!

Insbesondere mit diesen Kommentatoren, aber auch im Mensch-Tier-Verhältnis in unserer Gesellschaft! An welcher Stelle eigentlich hat sich der Mensch vom Rest der Natur abgehoben, als das eine solche Denke Raum greifen kann? „Macht euch die Welt untertan“, dieser biblische Spruch, wird oft als Antwort gegeben. Sicherlich hat die christliche Philosophie zum anthropozentrischen Denken geführt. Aber das, was man christliche Werte nennt, findet sich hierzulande nicht mehr wirklich. Kaum noch jemand beruft sich heutzutage auf das Christentum.
Mal davon abgesehen, dass das Tier fast überall auf der Welt nur als Sache gesehen wird, die dem Mensch dienlich zu sein hat. Ohne jeglichen Eigenwert, ohne jegliche Rechte. Dieses Denken, vom Menschen als Krone der – nicht Schöpfung, sondern – Welt, dass ist im Menschen bisweilen tief verwurzelt. Deshalb tut er sich auch mit Klima- und Umweltschutz so schwer.

Es gibt da diesen Spruch: Die Erde braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht die Erde! Wir Menschen sind nur ein Teil dieser Erde, ein kleiner Teil.

Der Landesvorstand Nordrhein-Westfalen