»Die Schlachter sind derart verroht. Es interessiert sie nicht, wie qualvoll die Tiere sterben«

Seit vielen Jahren gibt es unzählige Aufnahmen in Zuchtbetrieben und Schlachthöfen, die eindeutig beweisen, dass die Tiere unvorstellbaren Qualen ausgesetzt sind. Dadurch ist auch seit vielen Jahren klar, dass es sich um ein systemisches Problem handelt. Auch wissenschaftliche Studien zeigten übereinstimmend auf, dass die industrielle Tierhaltung immer einhergeht mit Knochenbrüchen, Krankheiten, Fehlbetäubungen und vielem mehr. Es ist nämlich in den biologischen Zuchtergebnissen und den industriellen Mechanismen direkt angelegt und wird durch den Druck, Geld verdienen zu müssen, nochmals verstärkt.

Dadurch gibt es täglich millionenfaches Leid. Würde auch nur ein Haustier so behandelt werden, gäbe es strafrechtliche Konsequenzen und ein breiter Proteststurm der Bevölkerung wäre sicher. Betrifft es aber sogenannte „Nutz“tiere, gilt die Aufdeckung in Form von heimlichen Filmaufnahmen als halbkriminell, sodass nahezu 100 % der Tierqualvorgänge undokumentiert bleiben, und die Täter werden nicht bestraft, sondern verdienen sogar noch völlig legal an ihren Taten!

Der SPIEGEL hat nun erneut einen skandalösen Fall von Tierquälerei durch einen Schlachthof publik gemacht. Soko Tierschutz filmte heimlich die Zustände in der  „Landschlachterei Horn“ in Flintbek (Schleswig-Holstein). Die Aufnahmen wurden den Behörden zur Verfügung gestellt, die eine umgehende Versiegelung des Betriebs veranlassten, um weitere Schlachtungen zu stoppen.

Bezeichnend sind auch die Behauptungen der Eigentümer, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten worden seien. Obwohl klar bewiesen ist, dass das nicht stimmt. Leider wird die Öffentlichkeit seit Jahrzehnten auf genau diese Weise belogen.

Dieser Fall zeigt nicht einmal die Spitze des Eisbergs, sondern weniger als ein Wassertropfen des schmelzenden Eises auf der Eisbergspitze. Die ganze Monströsität ist und bleibt unaufgedeckt und ungeahndet. Daher ist der Artikel im SPIEGEL und sind die Maßnahmen der Behörden bei weitem nicht ausreichend, sondern stellen lediglich ein Symbol dar.

Zu hoffen ist deshalb, dass es noch hunderte weitere Aufdeckungen durch Tierrechtsorganisationen wie Soko Tierschutz gibt. Und dass in absehbarer Zukunft jegliche Form von ausbeuterischer und qualvoller Tierhaltung gesetzlich beendet wird.

Eine ensprechende Europäische Bürgerinitiative „End the Slaughter Age“ hat sich diesem Ziel verschrieben. Unterzeichnen diese EBI mehr als 1 Million EU-Bürger:innen, muss sich die EU-Kommission mit den Forderungen auseinandersetzen.