Freude bei der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) als Teil der Fraktion DIE LINKE+ in Dortmund: Ihr Prüfauftrag zu barrierefreie Wegeschranken an Forst- und Grünflächen wurde im Ausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Grün (AMIG) am 5. Dezember einstimmig auf den Weg gebracht.
Und so lautet der Prüfauftrag:
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, inwieweit Wegeschranken, welche an den Eingängen von Forst-, Park- und Grünflächen im Stadtgebiet die Einfahrt für PKWs unterbinden, im Rahmen von Austausch-, Neubau- und Reparaturmaßnahmen durch barrierefreie Schranken ersetzt werden können, um so Rollstuhlfahrer:innen oder sonstigen mobilitäts-eingeschränkten Personen sowie Menschen mit Kinderwagen und Fahrradfahrer:innen den Zugang erleichtern können.
Begründung:
Forst- und Parkanlagen im Stadtgebiet erfreuen sich großer Beliebtheit, um dort Natur und frische Luft zu erleben. Üblicherweise sind viele Eingänge mit einer Durchfahrtsbegrenzung für den mobilisierten Individualverkehr ausgestattet, welche durchaus berechtigt ist. Neben diesen Schranken haben sich häufig „Trampelpfade“ für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen gebildet, um diese seitlich zu passieren. Je nach Wetterlage sind diese oftmals mit schlammigen Pfützen versehen oder der Pflanzenbewuchs ermöglicht nur einen schmalen Durchgang.
Der klassische Querbalken einer normalen Schranke stellt hier an einigen Orten für Menschen im Rollstuhl eine unüberwindbare Barriere dar und erschwert den Waldbesuch darüber hinaus auch Menschen mit Kinderwagen oder körperlichen Einschränkungen, die z.B. auf Rollatoren angewiesen sind. Auch das Bundeswaldgesetz (BWaldG) sieht vor, dass zu Erholungszwecken jedermann ein freies Betretungsrecht für den deutschen Wald besitzt. Personen im Rollstuhl oder Personen mit eingeschränkter Mobilität dürfen hiervon nicht ausgenommen werden.
Neuartige, barrierefreie Schrankensystem zeichnet sich im einfachsten Fall dadurch aus, dass an einer beliebigen Stelle der Querbalken durch einen nach oben gerichteten Bogen unterbrochen wird, unter dem ein Mensch mit Beeinträchtigungen hindurchgehen bzw. fahren kann (siehe Foto, das uns freundlicherweise von barrierefreie-schrankensysteme.de zur Verfügung gestellt wurde).
„Wir freuen uns sehr, dass die anderen Fraktionen die Idee ebenfalls gut finden“, sagt Sebastian Everding, der den Antrag für die Fraktion formuliert hat. „Wir stehen mit dem Anbieter dieser Schranken in Kontakt, einem Kleinunternehmer, der selbst im Rollstuhl sitzt. Er versicherte uns, dass die Schranken sehr leicht für eine barrierefreie Nutzung nachzurüsten seien. Der finanzielle Aufwand pro Schranke soll sich deutlich unter 2.000 Euro bewegen.“