E-Mail-Protestaktion gegen Rattenvergiftung in Reutlingen

Die Stadt Reutlingen führt derzeit eine Aktion zur Vergiftung von Ratten durch. Bitte protestiere dagegen mit der nachfolgenden E-Mail-Aktion.

Anleitung zur Handhabung des Musterbriefes

Kopiere einfach die folgenden E-Mail-Adressen, den Betreff und den Inhalt in dein E-Mail-Programm, setze deinen Namen darunter und schicke die E-Mail ab. Gern kannst du den Text auch noch individuell anpassen. Bitte bleibe dabei aber freundlich und sieh von Beleidigungen ab. Angestellte der Stadt, die die Mails bearbeiten, sind ja wahrscheinlich nicht selbst für die Rattenvergiftung verantwortlich.

Adressat:innen der E-Mail

Die E-Mail-Adressen zum Kopieren:

Betreff

Stoppen Sie unmenschliche Rattenvergiftungen

DER MUSTERBRIEF

(Nicht vergessen, mit deinem Namen zu unterschreiben)

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Keck,
sehr geehrte Damen und Herren,

mit Schrecken habe ich erfahren, dass die Stadt Reutlingen aktuell eine Aktion zur Rattenvergiftung in der Innenstadt durchführt. Ich bitte Sie eindringlich, diese Aktion sofort zu beenden, die Giftköder unmittelbar wieder einsammeln zu lassen und künftig auf derartige Aktionen zu verzichten.

Das Vergiften von Ratten ist sehr grausam, denn die Tiere verbluten unter starken Schmerzen innerlich und sterben erst einige Tagen nach Giftaufnahme. [1]

Ratten sind intelligent, sozial und haben die Fähigkeit zu Empathie. In einem Experiment, in dem sie zwischen einer Leckerei und der Rettung eines Artgenossen wählen mussten, entschieden sie sich meist für Letzteres. [2] Sie bauen enge Bindungen zueinander auf und schlafen aneinander gekuschelt. Stirbt ein Mitglied der Rattenfamilie, erleiden die Artgenossen einen schlimmen Verlust. [1]

Die Bekämpfung von Ratten durch Gift ist zudem nicht wirksam und hat keinen Einfluss auf die Rattenpopulation, denn Ratten versuchen die Populationsgröße erst recht zu erhalten, wenn sie merken, dass viele Artgenossen sterben. Somit steigt die Reproduktionsrate und die Gesamtzahl der Ratten gleicht sich schnell wieder aus, wenn Giftköder eingesetzt werden. [1]
Bezüglich der Übertragung von Krankheiten kann die Bekämpfung von Ratten sogar kontraproduktiv sein: In einer Studie zeigte sich ein Anstieg von Krankheitserregern nach der Rattenbekämpfung! [2]

Wenn andere Tiere mit dem Gift in Berührung kommen, leiden auch sie an den Auswirkungen und sterben oftmals daran. Das Umweltbundesamt nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Im Rahmen der EU-weiten Wirkstoffbewertung wurden sehr hohe Risiken durch die Anwendung von Rodentiziden mit Antikoagulanzien für Wildtiere festgestellt. Es besteht die Gefahr, dass nicht nur Ratten und Mäuse, sondern auch andere Tiere (…) von den Ködern fressen und dadurch unabsichtlich vergiftet werden.“ [3]

Um Ratten loszuwerden oder ihre Population einzudämmen, gibt es wirkungsvollere, tierfreundliche Alternativen, u.a.:

– „Don’t feed rats“: Kampagne, die Bürger:innen anregt, ihr Verhalten bzgl. Essensresten und Müllentsorgung zu ändern (vgl. Kiel, [4])
– Gerüche oder Ultraschallgeräte [5]
– Lebendfallen [5]
– Bauliche Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Ratten in und aus der Kanalisation: „Neben der Erhaltung und Instandsetzung des allgemeinen baulichen Zustands der Kanalisation sowie der daran anschließenden Kanäle können zum Beispiel die Konstruktion der Schmutzfänger unterhalb der Schachtabdeckung oder das Weglassen von Steigeisen in Kanalschächten zur Eindämmung einer Rattenpopulation beitragen. Der Einsatz von (…) Rattensperren in Abwasserrohren kann zudem als Zugangsbarriere fungieren.“ [3]
(Damit man sichergeht, dass die Ratten nicht eingeschlossen werden und dadurch ggf. sterben, gibt [5] noch einige Ratschläge.)
– https://humanewildlifesolutions.co.uk/ bietet nicht-tödliche „Schädlingsbekämpfung“ und auch internationale Beratung dazu an.

[1] https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/Ratten
[2] arte-Dokumentation: „Stadtratten – Unbekannte Parallelwelt“ (https://www.arte.tv/de/videos/100821-000-A/stadtratten/)
[3] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/publikationen/180919_uba_hg_nagetierefaq_bf_small.pdf
[4] https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/tiere/rattenbekaempfung_in_kiel.php
[5] https://www.peta.de/themen/maeuse-ratten-vertreiben-im-haus/

Freundliche Grüße