EU zu zaghaft: Klimapolitik geht nur mit Agrarwende!

Der Brüsseler EU-Gipfel hat kürzlich beschlossen, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 zu senken. Gegenüber dem bisher verfolgten Ziel einer Reduktion um 40 Prozent ist das ein guter Schritt – ein Durchbruch, der hoffnungsvoll stimmen könnte, ist es indes noch nicht.

Für das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015, die Erderwärmung bei unter zwei Grad (gemessen an der vorindustriellen Zeit) zu stoppen, müssten die Treibhausgasemissionen weltweit zwischen 2045 und 2060 auf Null gefahren werden. Laut Umweltorganisationen wie Greenpeace oder WWF sollten dazu die Emissionen in der EU bis 2030 um 65 Prozent reduziert werden.

Zudem ist der angestrebte 55 Prozent-Wert durch die Einbeziehung von natürlichen CO2-Speichern (Wälder, Moore, Meere) nur bedingt aussagekräftig und liegt laut WWF faktisch eher bei 50,5 Prozent.

Das EU-Parlament hatte sich mit einer Reduktion von 60 Prozent bereits für ein ambitionierteres Ziel ausgesprochen, das sich aber aufgrund des Einstimmigkeitsprinzips auf dem Gipfel nicht durchsetzen ließ.

Die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfordern grundlegende Umstellungen in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen. Von Seiten der Politik werden noch viele unbequeme Entscheidungen nötig sein – insb. für die Wirtschaft, aber auch für die Verbraucher*innen – sowie eine konsequente Anti-Lobbyismus-Politik, die dem Drang der Ökonomie nach ‚immer mehr und immer weiter‘ Grenzen setzt. Die Regierungen des Bundes und der Länder müssen u. a. endlich klimaneutrale Heizungen besser ermöglichen/fördern und beim Stromverbrauch braucht es stärkere politische Einschränkungen für Produkte(ntwicklungen).

Aber auch jeder einzelne wird sein Verhalten überprüfen müssen – insb. beim privaten Verkehr und bei Fernreisen sowie beim Ernährungsverhalten.

Tierliche Lebensmittel sind nicht nur ein ethisches Problem, sie hinterlassen auch einen deutlich größeren ökologischen Fußabdruck als pflanzliche, da sie bedeutend mehr Fläche, Wasser und Energie benötigen. Die Umstellung auf eine weitgehend vegane Lebensweise bzw. Landwirtschaft ist daher unabdingbar, damit die Klimaziele erreicht werden und unsere Erde lebenswert bleibt.

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