„Invasive“ Tiere: Schonende Populationskontrolle statt Jagd!

Tiere, die zu einer Art gehören, die der Mensch als „invasiv“ bezeichnet und nicht im „heimischen Ökosystem“ haben möchte, werden nicht nur diskriminiert und vertrieben, sondern müssen oft auch um ihr Leben fürchten. In den Medien sind Berichte über die Bejagung von Nutrias, Waschbären sowie Nil- und Kanadagänsen leider alltäglich.

Doch Bejagung ist nicht nur grausam, sondern auch ineffektiv, um die Population zu verringern. Waschbären z. B. legen sich „Gemeinschafts-Toiletten“ an, über die sie auch Informationen austauschen. Dabei merken sie dann, wenn ihr Bestand abnimmt (z. B. durch Bejagung), und bekommen daraufhin mehr Nachkommen.

Wir fordern für ganz Europa ein Verbot der Jagd auf invasive Tierarten und setzen uns stattdessen für tierfreundliche Maßnahmen der Populationskontrolle ohne Einsatz von Tötungsmethoden ein. Davon gibt es viele: Neben der Kastration z. B. wilder Waschbären ist eine erfolgversprechende Methode zur Populationskontrolle die Verabreichung von Kontrazeptiva, also Verhütungsmitteln für Wildtiere.

Auch muss das Einfangen und Umsiedeln durch Lebendfallen ausgebaut werden. Durch Habitatsmanagement kann man Gebiete weniger attraktiv für unerwünschte Arten gestalten, ohne zu stark in die Landschaft einzugreifen. Eine effektive Methode bei Nil-, Kanada- und Graugänsen ist zudem das Absammeln oder Austauschen ihrer Eier.

Wichtig ist, dass die Vorgehensweisen immer von Bildungs- und Informationskampagnen begleitet werden, um die Öffentlichkeit für die Thematik zu sensibilisieren und die Populationskontrolle noch effektiver zu gestalten.

Die Stadt Bonn setzt bei den Nutrias in der Rheinaue leider auf Abschüsse statt auf tierleidfreie Alternativen, obwohl der Deutsche Tierschutzbund bereits Unterstützung angeboten hatte. Bitte unterschreibt die Petition dagegen!