Katastrophale Ignoranz

Laut Klimaforschern haben wir noch 11 Jahre, um den danach unaufhaltsam eintretenden Kollaps unseres Klimas zu verhindern. Während die Jugend – weltweit – zu Zehntausenden für eine Abwendung der Klimakrise und damit für ihre Zukunft auf die Straße geht, interessiert es den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro herzlich wenig, was aus unser aller Zukunft wird und ob wir gerade am Scheideweg stehen: Wüstenplanet – ja oder nein?! Seit er an der Macht ist, wird der (noch) größte Regenwald der Erde gnadenlos vernichtet.

Die Zahlen sind erschreckend und alarmierend. Im Juni 2018 wurden 488 Quadratkilometer, im Juni 2019 wurden 769 Quadratkilometer abgeholzt. In nur einem Monat! Um das Ganze greifbar zu machen: 769 Quadratkilometer entsprechen ungefähr der Fläche des Bundeslands Hamburg. Im Vergleich zum Vorjahr wurde im Juni dieses Jahres also 60 % mehr Regenwald vernichtet und mit Blick auf das erste Halbjahr 2019 sogar so viel gnadenlos zerstört, dass es der höchste Wert seit drei Jahren ist. Mit Tropenhölzern lässt sich gutes Geld verdienen. Der (Schwarz-)markt floriert und auch in Europa werden nach wie vor die seltenen Teakhölzer und andere Tropenarten verscherbelt.

Vernichten wir den Regenwald vollständig, gibt es kein Zurück mehr. Das Klima ändert sich, Meeresströme drehen, die Polarkappen schmelzen, die Meere werden sauer und wärmer (was katastrophale Folgen für uns und das Leben auf der Erde haben wird), CO2 kann nicht mehr gebunden werden und der atmosphärische Wasserkreislauf wird zerstört, was zu Dürren und Wüstenbildung führt. Der Hauptgrund für den Raubbau ist das Schaffen von (un-)nötiger Ackerfläche, um Soja und Getreide als Futtermittel für unsere sogenannten „Nutztiere“ anzubauen. Hauptabnehmer für das zudem zu Dumpingpreisen rund um den Globus transportierte Futter, sind die USA und Europa.

Für die „Produktion“ von 1 kg Rindfleisch, werden 16.000 l Wasser und 16 kg Getreide (Mais, Soja, etc.) benötigt. In der Relation gesehen bedeutet dies, dass 97 % unnötigerweise verschwendet werden. Zudem stoßen Rinder aufgrund des Fermentierungsprozess enorme Mengen an Methan aus. Methan ist rund 25-mal klimaschädlicher als CO2. Wir alle haben es täglich in der Hand. Unser Einkaufszettel ist gleichzeitig ein Stimmzettel. Ein Stimmzettel für Mensch, Umwelt und Tier!