Künstliche Intelligenz – Mehr Gefahr oder Chance?

Bereits im Sommer hat sich das EU-Parlament auf eine Position zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) geeinigt. Ein Kernelement ist dabei das Verbot von Anwendungen, welche mit einem hohen Risiko für die Sicherheit verbunden sind, darunter fällt etwa die Gesichtserkennung. Eine viel beachtete Studie der Forschungsabteilung der Investmentbank Goldman Sachs kommt zu dem Ergebnis, dass rund zwei Drittel der derzeitigen Arbeitsplätze einem gewissen Grad an möglicher KI-Automatisierung ausgesetzt sind.  Bis zu einem Viertel der derzeitigen Arbeitsplätze können laut den Forschenden durch künstliche Intelligenz ersetzt werden. Die Berechnungen beziehen sich dabei auf den US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Das Forschungsteam stellt dabei jedoch noch eine weitere Hochrechnung erschreckendem Ergebnis an: weltweit sind rund  300 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen der möglichen Automatisierung ausgesetzt.

In einem ZDF-Beitrag sieht der KI-Experte Hinrich Schütze vom Zentrum für Informations- und Sprachverarbeitung an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)  in der Entwicklung der KI eine Revolution, die technologisch mit dem Internet oder dem Smartphone vergleichbar ist. Demzufolge werden enorme Folgen für den Arbeitsalltag unausweichlich werden. Er kommt zu dem Schluss, dass viele Berufe wegfallen werden, wenn es einfach nur darum geht, Zusammenfassungen zu schreiben, Wissen zu sammeln und zu verdichten.

Die Frage, welche Berufe vor allem gefährdet sind, beantworten die ChatGPT-Macher in einer Studie selbst:  So hat sich das Unternehmens OpenAI mit Wissenschaftlern der University of Pennsylvania zusammengetan, um herauszufinden, auf welche Jobs sich ChatGPT am stärksten auswirkt. Der Studie zufolge sollten sich Menschen, die als Buchhalter:in, Mathematiker:in, Programmierer:in, Dolmetscher:in, Schriftsteller:in oder auch Journalist:in tätig sind, darauf einstellen, dass die KI zumindest einen Teil ihrer bisherigen Aufgaben übernehmen kann.

Europaweite Regelungen ab 2026 möglich

Bereits im Jahr 2021 hatte die EU-Kommission dem Europäischen Parlament ihren Vorschlag für das weltweit erste Gesetz zur Regulierung von KI vorgelegt. Aktuell laufen die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten und der Kommission über den endgültigen Wortlaut des Gesetzes beginnen. Eine Anwendbarkeit wäre aufgrund der Übergangsfristen ab 2026 möglich, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Einigung noch vor der Europawahl im kommenden Jahr erfolgt.

 

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(se)