Bildnachweis: A.Savin (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karl_Lauterbach_cropped.jpg), „Karl Lauterbach cropped“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

Lauterbach wirbt für Veganismus

Vegan – das kann doch nicht gesund sein?!! Der Körper braucht doch tierisches Eiweiß!!!

Das ist wohl eine der häufigsten Antworten, die man hört, wenn man vegan lebt. Dass die Behauptung überhaupt nicht stimmt, wissen wir Tierrechtler:innen ja schon lange. Und wir wissen auch, dass die vegane Ernährung im Gegenteil sogar spürbar *gesünder* ist als die omnivore oder vegetarische.

Nun aber scheint diese Erkenntnis endlich auch in einem breiteren Medienspektrum anzukommen! Denn auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wirbt in Interviews zunehmend für den Veganismus.

Lauterbach lebt zwar selbst nach eigenen Aussagen lediglich „fischvegetarisch“, das heißt wohl pescetarisch – was er hoffentlich zeitnah auch noch ändert, um sich nicht dem Vorwurf der Heuchelei auszusetzen… Jedoch bietet er all den wichtigen Argumenten für Veganismus endlich eine große politische Bühne.

So stellte er unter anderem klar:
– Veganer:innen produzieren im Schnitt beim Essen ganze 80 % weniger CO2!
– Fleisch erhöht signifikant das Risiko für viele schwere Krankheiten! Darunter Darmkrebs und andere Krebs-Typen, Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
– Vor allem die Ärmeren verlieren durch diese – eben auch fleischinduzierten – Krankheiten kostbare Lebensjahre!

Besonders prägnant ist folgender Satz: „Welchen Sinn macht Tierquälerei, damit wir uns ungesund ernähren und dabei auch noch das Klima ruinieren?“

Und als Fazit stellt er fest: „Die Ärmeren verlieren doch nicht, wenn sie das billige Fleisch durch eine vegane oder vegetarische Kost ersetzen. Im Gegenteil: Sie gewinnen.“

Was folgt daraus politisch?
– Vegane Alternativen müssen endlich günstiger werden. Derzeit werden zum Beispiel Fleisch, Milch und Eier als „Grundnahrungsmittel“ nur mit 7% besteuert, Tofu und Hafermilch dagegen mit 19%. Wer gesund, tier- und klimafreundlich leben will, wird also bestraft! Das muss sich sofort ändern!
Wir fordern: sofort 19% für tierische Produkte und weiter steigend, bis die der Volkswirtschaft durch Umwelt- und Klimaschäden sowie im Gesundheitsbereich tatsächlich entstehenden Kosten abgedeckt werden, sowie besagte 7 % stattdessen auf ihre veganen Pendants bzw. 0 % Umsatzsteuer für vegane Lebensmittel, die darüber hinaus auch noch fair gehandelt sind. Gutes zu tun soll sich lohnen!
– Alle öffentlichen Einrichtungen müssen endlich zwingend mindestens ein veganes Gericht anbieten – darunter Schul- und Universitätsmensen genauso wie Krankenhäuser oder die Kantinen von Ministerien und Gerichten.
– Auch Hotels und Gaststätten ab einer gewissen Größe müssen verpflichtet werden, mindestens eind vegane Option anzubieten.
– Im Bereich Gastronomie müssen vegane Ausbildungsgänge ermöglicht werden
– und vieles mehr!

Wir hoffen sehr, dass Karl Lauterbach – der die Notwendigkeit von einer zunehmend vegetarischen und veganen Ernährung ja offenbar erkannt hat – uns auch in diesen konkreten Forderungen unterstützt!

Worte sind wichtig, doch es müssen auch endlich Taten folgen.