PM: Trotz Wildtierverbot: Circus Krone kommt nach Ulm

2016 hat die Stadt Ulm ein Wildtierverbot in Kraft gesetzt. Nach der Klage von Circus Krone hat das Verwaltungsgericht Sigmaringen das Verbot nun gekippt, mit der Begründung, dass es den Zirkusbetrieben ihre Grundlage für ihre Erwerbstätigkeit entzieht. Jedoch lag es auch am Oberbürgermeister, der eine Allgemeinverfügung erlassen hat. Seit Jahren kritisieren wir dieses Geschäftsmodell, das auf der Ausbeutung, Erniedrigung und Freiheitsberaubung von Lebewesen basiert.

Löwen und Tiger werden also auch wieder den Menschenmengen ausgesetzt. Und dabei ist es nicht unüblich, dass bei der Dressur Peitschen, Stöcke und Elektroschocker zum Einsatz kommen. Die Wildtiere würden die vorgeführten Kunststücke niemals freiwillig machen und demnach erfolgen sie ausschließlich aus Angst vor Bestrafung. Die Tiere sind dauerhaft Stress, Lärm, Käfigen und Qualen ausgesetzt, was zu Verhaltensstörungen führt. Dies zeigt immer wieder Vorfälle bei Circus Krone, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellten. 2018 war ein Elefant bei einer Vorstellung in Osnabrück über die Manegenbegrenzung in eine Besucherloge gefallen. Ein Zuschauer wurde dabei verletzt. Ein anderes Mal ist ein Elefant von Circus Krone im rheinland-pfälzischen Neuwied aus seinem Zirkusgehege ausgebrochen und gelangte in die Stadt. Auch Dompteure sind der Gefahr, durch Tiere angegriffen zu werden, ausgesetzt.

Zudem spielt gerade bei Kindern die Vermittlung von Werten, Ethikvorstellung und Moral eine große Rolle. Durch einen solchen Besuch kann für sie leicht der Eindruck entstehen, dass Tiere für uns Menschen ausschließlich zu einem egoistischen Zweck existieren: zur Belustigung, Versklavung und zu unserer Unterhaltung. Des Weiteren wird vermittelt, dass Gewalt ein legitimes Mittel zum Erreichen eines Zieles ist.

Jedoch wächst das Bewusstsein in der Bevölkerung. Eine überwältigende Mehrheit hat das Leid der Wildtiere im Zirkus erkannt, denn mittlerweile vertreten 82% der Deutschen die Auffassung, dass exotische Wildtiere dort nicht artgerecht gehalten werden können. Die repräsentative Umfrage wurde schon am 19. und 20. Mai 2014 im Auftrag der Tierrechtsorganisation PETA durchgeführt. Dass man auch ohne Tiere erfolgreich sein kann zeigen zum Beispiel die Vorläufer Circus Flic Flac, Circus Roncalli und der Cirque du Soleil.

Circus Krone nimmt wahr, dass die Tierhaltung kritisch hinterfragt wird, aber statt die Tiere problemlos in die über 600 landesweiten Zoos, Tierparks, Wildparks und Auffangstationen umzusiedeln, beschwichtigen sie die Gefangenschaft der Tiere in ihrer eigenen sogenannten „Tierschutzbroschüre“.

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