Rechtsextreme Lehrerin nur unter Nachdruck des Dienstes enthoben

Obwohl der Verfassungsschutz das Brandenburger Bildungsministerium schon im Juli des Jahres darüber in Kenntnis setzte, dass sich an einer Grundschule in Märkisch Oderland eine Lehrerin mit rechtsextremen Hintergrund befinde, verblieb diese vorerst in ihrem Lehrerdienst.

Neben ihrer Lehrtätigkeit arbeitete die 29-jährige W. unter dem Pseudonym Anna Schneider für das rechtsextreme „Medienportal“ Compact und fungierte als sogenannte Moderatorin, um nicht zu sagen Propagandistin. Das Compact Magazin fällt immer wieder durch NS Verherrlichung, Holocaustrelativierung und esoterischem Geschwurbel auf. So gehören Aussagen wie „Invasion aus Afrika“, „BRD-Kalifat“ oder die Verhaftung von Olaf Scholz zur turnusmäßigen Nazischmiererei und dienen dazu sowohl Ausgrenzung, als auch Intoleranz bei der Bevölkerung zu schüren.

Dass es pädagogisch absolut unvereinbar ist, wenn Agitatoren solcher Magazine den Wertekompass von Schulkindern stellen, leuchtet jedem demokratisch denkenden Menschen ein. Umso erschreckender ist es, dass das Bildungsministerium erst jetzt reagierte – mit der Begründung der Sommerferien.

Das Phänomen rechtsextremer Lehrer ist leider kein Einzelfall. Schon 2011 agierte in Bredstedt eine Lehrerin, die gleichzeitig der NPD angehörte, über Jahre hinweg und unterrichtete zeitgleich Schulkinder. Auch der Thüringer AFD-Chef Höcke, der offiziell vom Gericht als Faschist bezeichnet werden darf und vom „Mahnmal der Schande“ spricht, wenn es um das Holocaust-Denkmal geht, war einst Geschichtslehrer. Es kann nur davon ausgegangen werden, welch revisionistische Geschichtsauffassung er den Kindern mit auf den Weg gegeben hat. Das aber wohl erschreckendste Beispiel ist der ehemalige Grundschullehrer Nikolai Nerling, der als Rechtsextremist, Antisemit und Holocaustleugner unter anderem damit aufgefallen ist, dass er mit etwa 500 anderen Staatsfeinden versuchte, am 29. August 2020 das Reichstagsgebäude zu erstürmen.

Wir von der PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ appellieren in diesem Zusammenhang an eine wachsame Gesellschaft und handelnde Behörden. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Samen nationalsozialistischer Ideologien in die Köpfe junger Menschen gepflanzt werden und verweisen auf den Auftrag der Schulen, ihre Schutzbefohlenen zu Demokrat:innen zu erziehen, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden der freiheitlichen Verfassung stehen. Die natürliche Naivität, die ein jedes Kind von Natur aus in sich trägt, darf nicht von Neonazis missbraucht werden.

Kein Fußbreit den Faschist:innen – weder auf der Straße, noch im Klassenzimmer!